Veganer aufgepasst: Pflanzliches Fast Food birgt Risiken
Hochgradig verarbeitete Lebensmittel auf pflanzlicher Basis stehen im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das zeigt eine neue, umfangreiche Studie.
Dass pflanzliche Lebensmittel ohne Einschränkung gesund sind, ist ein Irrglaube. Und dieser wurde nun durch eine aktuelle Studie offiziell widerlegt.
Die im «The Lancet Reiognal Health» veröffentliche Untersuchung zeigt:
Stark verarbeitete pflanzliche Nahrungsmittel – darunter Snacks auf Pflanzenbasis, Burger und milchfreie Joghurts – können etwa das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen.
Schockierende Ergebnisse aus Grossbritannien
Forscher analysierten fast ein Jahrzehnt an Daten von rund 118'000 Erwachsenen aus der sogennanten UK-Biobank. Die umfangreiche Studie untersuchte Gesundheit, Genetik und Lebensgewohnheiten.
Die Ergebnisse waren alarmierend: Wer seinen Kalorienbedarf durch industriell verarbeitete Lebensmittel auf Pflanzenbasis deckt, hat ein höheres Risiko für Herzkrankheiten.
Ein zehnprozentiger Anteil bei der Kalorienzufuhr geht mit einem fünfprozentigen Anstieg bei der Gefahr für Herzerkrankungen einher. Besorgniserregend sind diese Werte vor allem, da Veganer und Vegetarier, die keine Zeit zum Kochen haben, oft grosse Mengen dieser Nahrungsmittel zu sich nehmen.
Vollwertige pflanzliche Nahrung senkt Risiken
Auf der anderen Seite zeigten sich ermutigende Statistiken bei Erwachsenen mit einem hohen Anteil an vollwertigen pflanzlichen Lebensmitteln in ihrer Ernährung.
Bei jeden zusätzlichen zehn Prozent solcher Lebensmittel sank das Risiko einer koronaren Herzkrankheit um acht Prozent.
Die Sterblichkeitsrate infolge der Krankheit verringerte sich sogar um 20 Prozent. Zudem sank auch das allgemeine Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, um ganze 13 Prozent.
Experten warnen vor den Gefahren
Bereits bekannt war, dass stark verarbeitete Lebensmittel das Risiko für chronische Krankheiten und insbesondere Herzerkrankungen negativ beeinflusst. Die Studie, die unter anderem von Forschern des Imperial College London durchgeführt wurde, zeigt nun, dass auch pflanzliche Snacks und Fast Food hier keine Ausnahme bilden.
Die Forscher warnen davor, dass ein erhöhter Verzehr dieser ungesunden Produkte ernsthafte Folgen wie Fettleibigkeit, Diabetes-Typ-2, Krebs und zahlreiche Stoffwechselerkrankungen nach sich ziehen könnte.
Daher lautet die Empfehlung: Egal ob vegan oder nicht – bevorzugen Sie naturbelassene Lebensmittel statt Fast Food und Fertignahrung.
Was sind hochgradig verarbeitete Lebensmittel?
Industriell stark verarbeitete Lebensmittel, im Englischen auch «ultra processed foods» genannt, sind kommerziell hergestellte Produkte, die extrem modifiziert wurden. Sie enthalten oft Inhaltsstoffe wie Zucker- oder Maissirup und gehärtete Öle sowie künstliche Konservierungsmittel, Aromen und Emulgatoren.
Typische Beispiele sind Frühstückszerealien, verpackte Snacks, Softdrinks, Süssigkeiten und aromatisierte Joghurts. Aus Sicht von Ernährungsexperten ist nicht nur problematisch, dass diese Produkte an sich ungesund sind, sondern dass sie natürliche Lebensmittel weltweit vom Esstisch drängen.
Welch drastische Folgen die dauerhafte Fehlernährung mit ungesunden Snacks und Fast Food haben kann, hat die Studie eindrucksvoll gezeigt.
