Ginger Ale vs. Ginger Beer: Wo liegen die Unterschiede?
Dass Ginger Beer und Ginger Ale nicht dasselbe ist, vermuten Sie vielleicht schon. Aber kennen Sie auch die Unterschiede zwischen den beiden? Wir klären auf.
Beide haben ein prickelndes Aroma, sie erfrischen, und sie bringen eine würzige Note in jeden Schluck. Doch zwischen Ginger Ale und Ginger Beer liegen Welten.
Was einst als dasselbe Getränk begann, hat sich über die Jahrhunderte hinweg zu zwei völlig unterschiedlichen Erfrischungen entwickelt. Zwischen diesen beiden Ingwer-Giganten unterscheiden zu können, ist nicht nur für Cocktail-Liebhaber essenziell.
Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über die beiden Getränke, um bei Ihrem nächsten Barbesuch glänzen zu können.
Ginger Beer: Ein scharfer Genuss mit Geschichte
Bereits seit Jahrtausenden nutzen Menschen Ingwer sowohl wegen seines Geschmacks als auch seiner medizinischen Eigenschaften. Die ersten kommerziellen Versionen von Ginger Beer tauchten im 18. Jahrhundert in Grossbritannien auf, wobei Werbeanzeigen aus den frühen 1800ern belegen, wie beliebt diese Brause damals schon war.
Durch Fermentation gewonnenes Kohlendioxid verlieh dem originalen Ginger Beer seinen spritzigen Charakter und einen Alkoholgehalt von etwa zwei bis drei Prozent. Mit der Ausbreitung des britischen Kolonialreichs fand das Getränk auch seinen Weg in die Karibik und wurde dort Teil der lokalen Kultur.
Vom Heiltrank zum Trendsetter
In Nordamerika erlebt Ginger Beer aktuell einen regelrechten Boom. Es dominiert mit einem Marktanteil von bis zu 35 Prozent den global fast 4,5 Milliarden Franken schweren Markt für Ingwergetränke.
Moderne Varianten kombinieren frisch geriebenen Ingwer mit Zucker und Zitrusnoten. Manche setzen sogar auf künstliche Farb- oder Aromastoffe sowie Capsaicin für die geschmacksgebende Schärfe.
Während traditionelles Ginger Beer seine Sprudeligkeit durch natürliche Gärungsprozesse erhält, sind viele handelsübliche Sorten alkoholfrei oder enthalten höchstens Spuren von Alkohol (bis zu 0,5 Prozent). Doch es gibt auch stärker alkoholisierte Varianten – perfekt für alle, die es etwas herber mögen.
Ginger Ale: Der süsse Bruder mit Tradition
Das «Temperance Movements» Anfang des 20. Jahrhunderts gab den Ausschlag dafür, dass sich das Image von Ginger Ale grundlegend wandelte. Die Aktivisten kreideten den Alkoholgehalt im Bier öffentlich an.
Findige Produzenten positionierten eine alkoholfreie Version als Alternative auf dem Markt – der Sprudeleffekt entstand durch künstlich zugesetzte Kohlensäure.
1904 brachte dann der kanadische Apotheker John J. McLaughlin eine weniger süsse Variante auf den Markt: Das Canada Dry Ginger Ale war geboren. Im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts etablierte sich das Getränk sowohl als eigenständiger Softdrink als auch als beliebte Basis für Whiskey- oder Rye-Highballs.
Bei Cocktail-Rezepten: Statt Ale ein Beer?
Sie wollen einen Cocktail mit Ale-Basis machen, haben aber nur ein Bier zur Hand? Lassen Sie's lieber – die Eigenschaften der Getränke sind dafür zu unterschiedlich.
Gerade für Cocktails wie Moscow Mules oder Dark and Stormys sollte man daher beim Original bleiben. Sonst suchen Sie sich ein entsprechendes Rezept, bei denen beide Sorten gleichermassen passen.