Schimmel im Kaffee: Ist der Genuss des Wachmachers ungesund?
Ein frisch gebrühter Kaffee ist nicht nur ein Genuss für die Sinne, sondern für viele der perfekte Start in den Tag. Verderben uns Schimmelsporen nun die Lust?
TikTok-Videos mit Millionen von Aufrufen verbreiten Angst unter Kaffeeliebhabern. Der Grund?
Angeblich enthält unser geliebter Wachmacher Schimmelpilze und Toxine. Aber wie viel Wahrheit steckt wirklich in diesen Behauptungen?
Es geht um: Mykotoxine
Es ist kein Geheimnis, dass der Anbau, die Ernte und der Transport von Kaffee ein komplexer Prozess sind. Mangelnde Hygiene während der Ernte und Lagerung sowie feuchte Bedingungen begünstigen das Wachstum von bestimmten Pilzen auf dem Kaffeegut.
Da kann es schon mal vorkommen, dass sich auf den Bohnen oder dem gemahlenen Kaffee Pilze oder gar Schimmel bilden.
Dass wir uns vor schimmligen Lebensmitteln ekeln, liegt in unserer Natur. Dazu können diese giftige Substanzen produzieren, sogenannte Mykotoxine, die bei hohem Konsum zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall führen können.
Kaffeebohnen trocken halten
Die beste Methode, um Schimmelbildung bei sich zu Hause zu verhindern? Halten Sie Ihre Bohnen oder Ihren gemahlenen Kaffee trocken.
Ein kühler und trockener Ort ist ideal zur Aufbewahrung. Und versuchen Sie, den gekauften Kaffee innerhalb eines Monats aufzubrauchen.
Das übrigens nicht nur wegen potenziellen Schimmels – auch der Geschmack leidet unter langer Lagerung. Die flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), die für das Aroma Ihres Kaffees sorgen, entweichen nämlich nach dem Mahlen sehr schnell.
Ochratoxin A und Aflatoxine: Die unsichtbare Gefahr?
Die am häufigsten in Kaffee gefundenen Mykotoxine sind Ochratoxin A und Aflatoxine, beide werden von bestimmten Aspergillus- und Penicillium-Pilzen produziert.
Sie können neben Getreidearten wie Weizen, Roggen oder Gerste auch in Trauben, Wein – und eben beim Kaffee vorkommen.
Doch enthält ein Grossteil des konsumierten Kaffees lediglich äusserst geringe Mengen an Toxinen – weit unterhalb der als sicher eingestuften Grenzwerte.
Brauen Sie Ihre Sorgen einfach weg
Die grösste Gefahr von Ochratoxin A besteht in Nierenschäden: Die meisten Studien dazu wurden allerdings an Tieren durchgeführt – der Zusammenhang bei Menschen ist noch unklar.
Selbst wenn die Bohnen nicht richtig gelagert und getrocknet werden, ist das Risiko einer Ochratoxin-A-Kontamination nach dem Rösten gering. Und selbst wenn Kaffee Spuren von Schimmel oder Toxinen enthält – beim Aufbrühen wird deren Konzentration stark verdünnt.
Ausserdem scheint Koffein die Menge an Toxinen zu begrenzen. Entkoffeinierter Kaffee enthält eher Ochratoxin A als koffeinhaltiger.
Geniessen Sie Ihren Morgenkaffee ohne Bedenken
Letztlich können zwar Spuren von Ochratoxin A und Aflatoxinen im Kaffee vorkommen. Aber dank strenger Kontrollmassnahmen liegen diese im Allgemeinen weit unterhalb gefährlicher Werte.
Und durch das Brühen wird die Konzentration dieser Stoffe weiter verdünnt. Lagern Sie Ihren Kaffee trocken und luftdicht, dann können Sie ihn bedenkenlos geniessen.