Diät-Lüge: Warum Abnehmen nicht immer gesund ist
Oft wird uns suggeriert: Abnehmen ist gesund. Aber wussten Sie, dass es keine Forschung gibt, die belegt, dass Übergewicht zu schlechter Gesundheit führt?
Immer wieder hören wir, dass ein niedrigeres Körpergewicht der Schlüssel zu besserer Gesundheit ist. Doch ist das wirklich die ganze Wahrheit?
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Gewichtsverlust offenbart viele Mythen und stellt gängige Annahmen in Frage. Seit Langem schon hält sich die Überzeugung, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen hohem Gewicht und schlechter Gesundheit gäbe.
Schliesslich wird uns dies von allen Seiten suggeriert. Die Forschung jedoch spricht eine andere Sprache: Sie findet lediglich Korrelationen, aber keine Ursachen.
Mythen rund ums Abnehmen
Nehmen wir einmal das Beispiel Haarverlust bei Männern und ihr erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen. Niemand käme auf die Idee zu behaupten, dass Haarausfall Herzprobleme verursache.
Vielmehr sind genetische Faktoren im Spiel. Ähnlich verhält es sich mit dem Körpergewicht.
Doch statt tiefgreifender Ursachenforschung fokussieren sich viele Ratschläge auf Gewichtsreduktion als Allheilmittel. Eine Herangehensweise, die laut Studien bei 95 Prozent der Diäten zum Scheitern verurteilt ist und Betroffene oft ungerecht beschuldigt.
Gewicht = Gesundheitsrisiko: Was steckt wirklich dahinter?
Viele Umwelt- und Verhaltensfaktoren beeinflussen unsere Gesundheit direkt. Und das ganz unabhängig vom Körpergewicht.
Dazu zählen etwa Gewichtsstigma, Gewichtsschwankungen, ein niedriger sozioökonomischer Status, Stress, eine schlechte psychische Gesundheit, wenig Aufnahme von Obst- und Gemüse, ein geringes Mass an Bewegung oder Sport und Genetik.
Diese Faktoren erhöhen unser Risiko für eine schlechte Gesundheit, werden in der Forschung jedoch oft nicht berücksichtigt. Viele davon betreffen auch Menschen mit grösserem Körper häufiger als Menschen mit kleinerem Körper.
Kann man gesund sein, ohne abzunehmen?
Wenn wir die Ergebnisse ohne diese gemeinsamen Verbindungen betrachten, bleibt uns die Korrelation zwischen Gewicht und Gesundheit, obwohl dies das Gesamtbild übersieht.
Eine Untersuchung aus dem Jahr 2014 liefert interessante Antworten im Hinblick auf Gewicht und Gesundheit: Sie zeigt, dass wenn wir einen gesunden Lebensstil haben, dieser über alle BMI-Kategorien hinweg das Krankheitsrisiko senkt – ganz ohne Fokus auf das Abnehmen.
Dabei erwies sich vor allem die Förderug gesunder Verhaltenweisen als Schlüssel zur Verbesserug unserer Gesundheit. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und auch die Reduzierung von Stress.
Risiken des Diäten-Wahnsinns
Diäten scheinen zunächst vielversprechend zu sein. Langfristig betrachtet, führen sie jedoch häufig zu negativen Effekten wie Stimmungsschwankungen oder einem gestörtes Essverhalten.
Das wiederum beeinflusst unsere Psyche negativ, was sich auch wieder auf die körperliche Gesundheit schlecht auswirkt.
Denn dieser Zyklus aus Hoffnung und Enttäuschung ist emotional belastend. Er kann so eher zu einer Verschlechterung des mentalen und körperlichen Zustands führen.
Worauf es wirklich ankommt
Anstatt einen unnötigen Kampf gegen unser eigenes Gewicht zu führen, empfehlen Experten die achtsame Herangehesweise an Essen und Bewegung ohne strikte Regeln.
Den eigenen Körper anzunehmen und dann den Fokus auf ein gesundes Leben zu richten, kann automatisch dazu führen, sich wohler zu fühlen – mehr als das jede Diät tut.
So können Sie echte Fortschritte in Richtung eines gesunden Lebensstils machen, ohne sich dabei verkehrten Schönheitsidealen unterzuordnen.