So entdecken Sie die Grauzone der intuitiven Ernährung

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

Am 15.09.2024 - 15:19

Die Diätkultur pflegt, Lebensmittel in gut oder schlecht einzuteilen. Es ist an der Zeit, diese Denkmuster zu hinterfragen und die Grauzone zu erkunden.

äpfel
Beim intuitiven Essen geht es darum, auf den eigenen Körper zu hören. Und von allgemeinen Beurteilungen wie «gut» oder «schlecht» abzusehen. - Depositphotos

Wir neigen dazu, Dinge in absolute Kategorien wie gut/schlecht oder richtig/falsch einzuteilen. Ein Mechanismus, der uns vermeintlich Sicherheit gibt.

Die Diätkultur nutzt genau dieses Denkmuster aus und suggeriert uns falsche Sicherheiten. Doch das Leben spielt sich nicht im Binären ab.

Wenn wir ständig zwischen «gut» und «schlecht» hin- und herpendeln, bleibt kein Platz für Flexibilität, Wachstum und Veränderungen. Jede Mahlzeit wird zur Prüfung.

Die Sprache beeinflusst unsere Beziehung zum Essen

Sprache ist mächtig, sie kann unser Essverhalten massgeblich beeinflussen. Ihr Gebrauch führt oft dazu, dass wir unseren Körper ignorieren und uns von Etiketten leiten lassen.

Aber auch das Gegenteil kann problematisch sein. Wenn wir bestimmte Lebensmittel als «gut» oder «gesund» bezeichnen, neigen wir dazu, mehr davon zu essen.

Unabhängig von unserem Hungergefühl oder ob wir das Essen überhaupt mögen.

Leben in der Grauzone: Der Schlüssel zur intuitiven Ernährung

Binäres Denken lässt nur Erfolg oder Misserfolg zu und bietet keinen Raum für Reflexion und Lernen. Doch wenn man dieses Urteil loslässt und sich mit Unbehagen, Angst oder Unsicherheit auseinandersetzt, öffnet sich eine neue Welt: die Grauzone.

Crème brûlée, rosa tischdecke, himbeeren
Naschen Sie gerne Crème brûlée? Dann gönnen Sie sich Ihre Lieblingsspeise immer mal wieder, um Heisshungerattacken zu vermeiden. - Depositphotos

In dieser Grauzone findet echtes Wachstum und Veränderung statt. Hier wird jede Lebenserfahrung zur Lernmöglichkeit.

Es ist ein Raum des Ausgleichs zwischen Körper und Geist, der es ermöglicht, eine ausgewogene Beziehung zum Essen zu entwickeln. Unser Körper wird es uns danken.

Sprache umgestalten: Der erste Schritt in Richtung Grauzone

Eine Möglichkeit, den Übergang zur Grauzone einzuleiten, besteht darin, unsere Sprache anzupassen. Begriffe wie «aber», die oft negative Konnotationen hervorrufen, werden mit «und» ersetzt.

So wird ein neutralerer Umgang mit dem Thema Nahrung aufgebaut. Auch bei der Beschreibung von Lebensmitteln können Sie auf neutrale Begriffe zurückgreifen, um keine moralischen Wertungen vorzunehmen.

grünes obst und gemüse
Hören Sie auf Ihren Körper. Wenn dieser sagt, dass er satt ist, reicht es – auch wenn es um «gesunde» Lebensmittel geht. - Depositphotos

Legen Sie Wert auf die Nährstoffe, die die Lebensmittel liefern.

Indem wir die Moral aus unserer Ernährung nehmen, können wir unsere Essgewohnheiten von unserem Selbstwertgefühl trennen. So schaffen wir Raum für Wachstum und Entwicklung.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen