Was ist Hanfmilch und wie schmeckt sie?
Obwohl Hanfmilch weniger beliebt ist als andere Milchalternativen, gewinnt sie am wachsenden Markt für Pflanzendrinks an Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe.
Hanfmilch wird immer beliebter und könnte bald Mandelmilch von ihrem Thron stossen. Aber was steckt hinter diesem Trendgetränk und wie schmeckt es eigentlich?
Siegeszug der Pflanzenmilch
Pflanzliche Milchersatzprodukte sind heutzutage nicht mehr wegzudenken. Ob im Supermarkt oder Café um die Ecke – das Angebot an veganen Alternativen zur Kuhmilch scheint unerschöpflich.
Obwohl Hanfmilch bisher weniger nachgefragt wird als Mandel-, Soja- und Hafermilch, rückt sie als Milchalternative nun zunehmend in den Fokus.
Milchalternativen im Allgemeinen generierten laut der Plant Based Foods Association im Jahr 2021 übrigens einen US-Einzelhandelsumsatz von 2,6 Milliarden US-Dollar.
Hanf: Ein alter Bekannter
Obwohl viele Menschen bei «Hanf» sofort an Cannabis und dessen berauschende Wirkung denken, erzeugt Hanfmilch definitiv keinen Rausch. Tatsächlich wird diese Nutzpflanze schon seit Jahrtausenden kultiviert und war besonders wegen ihrer robusten Fasern geschätzt.
Bereits 2800 vor Christus wurde sie in China angebaut und seitdem hat sie sich auf der ganzen Welt verbreitet. Hanf wächst am besten in gemässigten Klimazonen und auf sandigen Böden mit guter Drainage.
Herstellung von Hanfmilch
Hanfmilch wird aus den Samen der Pflanze hergestellt, die für ihren hohen Nährstoffgehalt bekannt sind. Für die Herstellung werden lediglich Wasser und geschälte Hanfsamen benötigt.
Wer möchte, kann noch Süssungsmittel wie Vanilleextrakt, Ahornsirup oder Datteln hinzufügen. Auch kommerziell produzierte Hanfmilch enthält oft zusätzliche Zutaten wie Stabilisatoren, Verdickungsmittel oder Salz.
Hanfmilch zeichnet sich durch ihre cremige Konsistenz aus und eignet sich daher perfekt als Milchersatz im Kaffee oder Müsli.
Nährstoffbomben: Hanfsamen
Hanfsamen sind zudem wahre Superfoods. Sie enthalten alle neun essenziellen Aminosäuren und sind eine ausgezeichnete Quelle für pflanzliches Protein.
Darüber hinaus liefern sie wichtige Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie Kalium, Calcium, Zink und Eisen. Zudem enthalten sie Phytosterole, die dabei helfen, den Cholesterinspiegel zu senken.
Auch Magnesium, das unter anderem wichtig für unseren Stoffwechsel ist, lässt sich darin finden.
Mehr als nur Milchersatz
Doch nicht nur zur Milcherzeugung werden Hanfsamen verwendet. Sie sind auch Bestandteil pflanzlicher Käsesorten und Proteinpulver.
Überdies kann aus ihnen ein Öl gewonnen werden, das sich hervorragend für Salate oder Hummus eignet. Auch die Fasern der Pflanze finden vielseitige Verwendung – ob als Seil, Textilien oder Papier.
Geschmack und Konsistenz
Und wie schmeckt nun diese Wundermilch? Viele vergleichen den Geschmack mit dem von Sonnenblumenkernen: nussig, erdig und mit einer sanften Süsse.
Die Konsistenz ist cremig und dickflüssig, was sie zu einer guten Alternative für Milch in Smoothies oder Suppen macht.
Hanfmilch selbst machen
Für alle DIY-Fans: Hanfmilch lässt sich ganz einfach selbst herstellen. Alles, was man dazu benötigt, sind Hanfsamen, Wasser und nach Belieben zusätzliche Aromen wie Vanilleextrakt oder Datteln.
Nach dem Mixen kann die Mischung durch ein Tuch abgeseiht werden – fertig ist die hausgemachte Hanfmilch.
Nachhaltigkeit im Blick
Einer der grössten Pluspunkte von Hanfmilch ist ihre Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zu Mandelmilch benötigt ihre Produktion deutlich weniger Wasser, wodurch sie eine bessere Ökobilanz hat.
Zudem wächst die Pflanze schnell und kommt ohne Pestizide aus. Sie kann sogar dabei helfen, den Boden für nachfolgende Pflanzen zu verbessern.
Ein Blick in die Zukunft
Trotz ihres höheren Preises im Vergleich zu anderen pflanzlichen Milchalternativen wird erwartet, dass die Beliebtheit von Hanfmilch weiter steigen wird. Experten prognostizieren einen Anstieg des globalen Marktwertes auf 236,4 Millionen US-Dollar bis 2032.
Auch in Europa und insbesondere in Italien wird ein starkes Wachstum erwartet. Es bleibt also spannend, wie sich der Markt für diese nährstoffreiche Milchalternative entwickeln wird.
