Fruchtsaft: Der heimliche Auslöser von Schlaganfall?

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 18.10.2024 - 11:05

Eine Cola und die eine oder andere Tasse Kaffee gehören bei vielen von uns zum Alltag. Dass auch Fruchtsaft Risiken birgt, zeigt eine neue Studie.

Mann, Bett, Kaffee
Erstmal einen Kaffee: So sieht das Morgenritual vieler Schweizer aus. - Depositphotos

Der Espresso am Morgen ist ein Muss und für den trüben Nachmittag im Büro ist ein Energy-Drink oder eine Cola der Stimmungsmacher Ihrer Wahl?

Dagegen ist von medizinischer Seite wenig einzuwenden. Ernährungsexperten warnen aber davor, für die tägliche Flüssigkeitszufuhr hauptsächlich auf diese Getränke zu setzen.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass ein übermässiger Konsum von Saftgetränken, Softdrinks und Kaffee das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen kann.

Studie zeigt deutlichen Risikoanstieg

Als Basis der Untersuchungen dienten Daten von mehr als 27'000 Patienten aus 27 Ländern im Rahmen des «Interstroke Research Project», das Schlaganfallforschung betreibt.

Die Erkenntnisse sind höchst interessant: Menschen, die mindestens sieben Gläser Wasser pro Tag trinken, haben demnach ein deutlich geringeres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden als solche, die weniger Wasser zu sich nehmen.

Cola, eiswürfel
Dass Cola, Limonade und Co nicht gesund sind, steht ausser Frage. Doch machen die Getränke wirklich einen Schlaganfall wahrscheinlicher? - Depositphotos

Fruchtsäfte aller Art hingegen schnitten schlecht ab: Wer sich täglich zwei oder mehr Gläser der süssen Säfte genehmigt, dessen Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist dreimal so hoch wie beim Durchschnitt.

Die tägliche Konsumation von Softdrinks – sowohl mit Zucker als auch mit Süssstoffen gesüsste Produkte – ging mit einem Risikoanstieg von 22 Prozent einher.

Kaffee und Tee mit unterschiedlichen Auswirkungen

Grüner Tee, Schwarztee und Kaffee enthalten alle Koffein. Umso erstaunlicher ist es, dass Tee die Gefahr für einen Schlaganfall reduzieren kann, während Kaffee unter Umständen das Gegenteil bewirkt.

Espresso
Kaffee scheint nur bei sehr hohen Mengen mit Gesundheitsrisiken im Zusammenhang zu stehen. - Depositphotos

Wer mehr als vier Tassen Kaffee täglich trinkt, muss mit einem Risikoanstieg von rund 37 Prozent rechnen. Liegt der Konsum unter diesem Wert, ist das der Studie zufolge jedoch mit keinerlei Risiko verbunden.

Viele Fragen bleiben ungeklärt

Die Studie stellte allerdings lediglich eine Korrelation des Konsums von Softdrinks und Kaffee mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle fest. Ein kausaler Zusammenhang ist damit (noch?) nicht nachgewiesen.

So könnten Personen, die grosse Mengen an Kaffee trinken, zum Beispiel auch mit Risikofaktoren wie Stress, Übergewicht oder Schlafproblemen zu kämpfen haben. Denkbar ist ausserdem, dass, wer täglich Softdrinks zu sich nimmt, insgesamt einen eher ungesunden Lebensstil führt.

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