Crashkurs: Das grosse Einmaleins der Weingläser

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 16.09.2024 - 06:14

Ein edler Tropfen will aus dem passenden Glas genossen werden. Dabei geht es um mehr als nur Ästhetik und Stil – es hat auch mit dem Geschmack zu tun.

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Welches Glas für welchen Wein? Mit etwas Know-how greifen Sie immer zur richtigen Form. - Depositphotos

Eines vorweg: Natürlich ist absolut nichts falsch daran, sich einfach einen Schluck Wein in ein Universalglas einzuschenken und auf der eigenen Terrasse den wohlverdienten Feierabend zu geniessen.

Wenn Sie jedoch tiefer in das Thema Wein eintauchen möchten, spielen die unterschiedlichen Formen der Weingläser definitiv eine bedeutende Rolle.

Besonders bei hochwertigen Weinen hilft das richtige Glas, die richtige Menge an Sauerstoff zuzuführen und die Aromen in ihrer ganzen Fülle zu entfalten.

Die passenden Gläser für Rotweine

Rotweingläser sind in der Regel höher und weisen einen grösseren Kelch auf als andere Weingläser. Die Grösse von Rotweingläsern ermöglicht es dem Wein zu «atmen» und seinen Geschmack zu entfalten.

Für vollmundige Rotweine wie Cabernet Sauvignon und Merlot kommen die grössten Gläser zum Einsatz – klassische Merkmale sind ein breiter Kelch und eine hohe, sich nach oben leicht schliessende Form. Kürzer und mit einer kleineren Schale kommt das Glas für Tropfen mit mittlerem Körper daher.

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Hier zu sehen: die passende Glasform für einen Cabernet Franc. - Depositphotos

Es ist perfekt geeignet für Weinsorten wie Cabernet Franc und Sangiovese, da die kleinere Öffnung die Aromen im Glas behält. Das am häufigsten verwendete Rotweinglas hat die grösste Schale für optimale Oxidation und meistens einen kürzeren Stiel, passend für leichte Burgunder-Weine und Pinot Noir.

Welche Gläser für Weissweine?

Weisse Weingläser sind deutlich kleiner als rote und kommen gleichermassen für Roséweine infrage. Dank des kleineren Glases erwärmt der Wein langsamer, zudem sorgt die Grösse tendenziell für ein intensiveres Trinkerlebnis bei Weissweinen.

Es gibt jedoch vollmundige Weissweine wie gealterten Chardonnay, die aufgrund ihres kräftigen Körpers nach einem grossen Kelch verlangen. Die Gläser, in denen derartige, edle Tropfen in einem guten Weinlokal serviert werden, haben einen voluminösen Kelch und einen relativ kurzen Stiel.

Leichte und mittelschwere Weissweine hingegen sollten Sie in klassische «Weissweingläsern» mit kleinem Kelch und leicht konischem Zulauf nach oben einschenken.

Süsses Finale – Gläser für Dessertweine

Dessertweingläser haben keine festgelegten Regeln oder Vorschriften und neigen dazu, kreativer geformt zu sein als andere Weinglasdesigns. Sie haben im Vergleich zu anderen Gläsern eine wesentlich kleinere Kelchgrösse, da Dessertweine in deutlich kleineren Mengen genossen werden.

Dessertwein, Glas
Ein Portwein oder ein italienischer Marsala-Wein runden Ihr Menü ab. - Depositphotos

Unser Tipp: Wenn Sie Dessertweingläser für zu Hause suchen, halten Sie Ausschau nach Vintage-Gläsern oder handgemachten Unikaten. So setzen Sie die verführerischen Tropfen ästhetisch in Szene.

Prickeln pur – Gläser für Schaumwein

Die Flöte ist die gängigste Form unter den Gläsern für Champagner, Cava, Prosecco und andere kohlensäurehaltige Weine. Der schlanke Stil passt zu Eleganz dieser Sorten und bewahrt die eher flüchtigen und sanften Aromen.

Champagner, Glas
Ein Klassiker, der zu jedem Schaumwein passt: die Flötenform. - Depositphotos

Die Coupe hat eine kurze, breite Schale und einen mittleren bis langen Stiel. Da sie die prickelnden Bläschen nicht allzu lange bewahren kann, ist sie für Schaumweine nur bedingt geeignet.

Ihr geschmackvoller Retro-Touch macht sie dennoch zur beliebten Wahl für Partys und Sektempfänge.

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