Rot gegen Grün: Welche Traube punktet mehr?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

In der Welt der Früchte sind sie kleine Juwelen – die Trauben. Aber welche Farbe hat den grössten Nutzen für unsere Gesundheit? Rote oder grüne Sorten?

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Grün oder rot: Das ist hier die Frage. - Depositphotos

Du stehst vor dem Obstregal und fragst dich, welche Trauben du in deinen Einkaufswagen packen sollst. Diese scheinbar banale Entscheidung könnte einen grösseren Einfluss auf deine Gesundheit haben, als du denkst.

Denn die Wissenschaft hat längst entschlüsselt, welche Sorte als echter Gesundheits-Champion durchgeht. Wir machen den grossen Vergleich.

Das Antioxidantien-Duell: Rote Trauben dominieren das Spielfeld

Rote Trauben sind absolute Superstars, wenn es um zellschützende Antioxidantien geht. Ihre intensive Farbe verdanken sie den Anthocyanen – denselben Powerstoffen, die auch Blaubeeren ihre gesundheitlichen Superkräfte verleihen.

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Rote Trauben sind absolute Superstars, wenn es um zellschützende Antioxidantien geht. - Depositphotos

Diese natürlichen Farbpigmente arbeiten wie ein Schutzschild für deine Zellen und neutralisieren schädliche freie Radikale. Die sekundären Pflanzenstoffe in roten Trauben hemmen Entzündungen im Körper und können sogar das Krebsrisiko senken.

Herzgesundheit: Rote Trauben als natürliche Kardiologen

Für dein Herz-Kreislauf-System sind rote Trauben die klaren Gewinner im Gesundheitsrennen. Die Polyphenole in roten Trauben fördern die Durchblutung und können Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, indem sie die Blutgefässe elastisch halten.

Grüne Trauben haben zwar weniger herzschützende Polyphenole, können aber ebenfalls zur Herzgesundheit beitragen. Ihr Kaliumgehalt unterstützt die Regulierung des Blutdrucks und hilft bei der Entwässerung des Körpers.

Immunsystem und Knochengesundheit: Beide Sorten punkten unterschiedlich

Rote Trauben stärken dein Immunsystem durch ihre antioxidative Wirkung und schützen vor Infektionskrankheiten. Die sekundären Pflanzenstoffe aktivieren die körpereigenen Abwehrkräfte und können sogar die Alterungsprozesse verlangsamen.

Grüne Trauben trumpfen mit ihrem höheren Vitamin-C-Gehalt auf, der direkt das Immunsystem stärkt. Sie enthalten ausserdem mehr Kalzium, das für starke Knochen und gesunde Zähne sorgt.

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Grüne Weintrauben enthalten wenig Fett (0,3-0,4 Gramm pro 100 Gramm) und Eiweiss (0,6-0,7 Gramm), was sie zu einem leichten, zuckerreichen Snack macht. - Depositphotos

Beide Traubensorten liefern wichtige B-Vitamine, die Nerven und Immunsystem bei ihrer Funktion unterstützen. Das in ihnen enthaltene Eisen ist lebensnotwendig für die optimale Sauerstoffversorgung des Körpers und die Blutbildung.

Verdauung und Stoffwechsel: Hier glänzen beide Sorten

Trauben sind echte Verdauungshelfer, egal welche Farbe du wählst. Die Ballaststoffe der Fruchtbällchen kurbeln die Darmfunktion an und sorgen für eine gesunde Verdauung, während die natürlichen Fruchtsäuren die Darmflora positiv beeinflussen.

Rote Trauben können die Diversität der Darmflora erhöhen, was ein Zeichen für ein starkes Immunsystem ist. Spezielle Bakterien nehmen zu und regulieren sowohl den Blutzuckerspiegel als auch den Fettstoffwechsel.

Beide Sorten liefern schnell verfügbare Energie durch ihren natürlichen Fruchtzucker. Der Zucker gelangt rasch ins Blut und macht etwa 68 Kalorien pro 100 Gramm aus, was sie zu idealen Energiespendern vor dem Sport macht.

Die Kern-Wahrheit: Warum Kerne den Unterschied machen

Die wertvollsten Inhaltsstoffe verstecken sich in den oft verschmähten Kernen. Diese enthalten besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe und sind reich an oligomeren Proanthocyanidinen – einer der stärksten bekannten Antioxidantien-Formen.

Traubenkerne enthalten ausserdem wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die sich positiv auf die Blutfettwerte auswirken können. Aus den Kernen lässt sich hochwertiges Traubenkernöl herstellen, das als besonders gesundes Speiseöl gilt.

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Im Vergleich zu roten Trauben fehlen grünen Anthocyane und hohes Resveratrol, dafür haben sie etwas mehr Vitamin C und sind milder im Geschmack. - Depositphotos

Auch wenn der Biss auf einen Traubenkern etwas unangenehm sein mag, solltest du kernhaltige Sorten bevorzugen. Die gesundheitlichen Vorteile überwiegen den kleinen Geschmacksnachteil bei Weitem.

Das Fazit: Rote Trauben gewinnen knapp, beide haben ihre Berechtigung

Im direkten Vergleich haben rote Trauben die Nase vorn, wenn es um die pure Gesundheitswirkung geht. Ihre überlegene Ausstattung mit Antioxidantien, herzschützenden Polyphenolen und entzündungshemmenden Stoffen macht sie zur ersten Wahl für gesundheitsbewusste Menschen.

Grüne Trauben sind jedoch keineswegs die schlechtere Option – sie punkten mit ihrem höheren Vitamin-C-Gehalt und der besseren Kalziumversorgung. Für Menschen mit erhöhtem Kalziumbedarf oder schwachem Immunsystem können sie sogar die bessere Wahl sein.

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Die Schale roter Trauben birgt Resveratrol und OPC, die das Herz-Kreislauf-System schützen und Alterungsprozesse bremsen können. - Depositphotos

Für optimale Gesundheitseffekte solltest du am besten beide Sorten geniessen und dabei auf Trauben mit Kernen setzen. So profitierst du von der ganzen Bandbreite der wertvollen Inhaltsstoffe und sorgst gleichzeitig für Abwechslung in deiner Ernährung.

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