Wie Plastik unbemerkt unseren Alltag vergiftet
Plastik hat sich in jeden Bereich unseres Lebens eingeschlichen, führt zu schädlichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Umwelt. Was wir dagegen tun können.
Die Welt ist voll von Plastik. Forscher entdecken es in den entlegensten Winkeln unseres Planeten – vom arktischen Schnee bis hin zu abgelegenen Wüstengebieten.
Besonders heimtückisch ist Mikroplastik, winzige Partikel kleiner als fünf Millimeter. Es bildet sich aus grösseren Kunststoffteilen und finden seinen Weg in Ozeane, Luft und die Erde.
Folgen für unsere Gesundheit
Diese mikroskopisch kleinen Eindringlinge haben verheerende Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Sie schädigen menschliche Zellen, beeinträchtigen die Fortpflanzungsgesundheit und stören das Hormonsystem.
Darüber hinaus dienen sie als Transportmittel für gefährliche Substanzen, da sie Chemikalien absorbieren können. Die wiederum werden mit Krebs und einem geschwächten Immunsystem in Verbindung gebracht.
Mit jedem Atemzug ein Stückchen giftiger
Die allgegenwärtige Kontamination durch Mikroplastik ermöglicht es ihnen leicht, in unseren Körper einzudringen. Sie befinden sich buchstäblich überall – sogar in der Luft, die wir atmen.
Jeder Atemzug bedeutet also eine weitere Dosis Plastikpartikel samt ihrer ungesunden Zusätze. Selbst vor unserer Garderobe machen diese Winzlinge nicht Halt.
Plastik auf unserer Haut
Untersuchungen bestätigen nämlich: Sowohl Mikro- als auch Nanoplastik kann durch die Hautbarriere in den menschlichen Körper gelangen.
60 Prozent aller Materialien, aus denen Kleidung hergestellt wird, sind Plastik. Daher tragen unsere täglichen Interaktionen mit synthetischen Stoffen unwissentlich zur zunehmenden Präsenz von Plastikpartikeln in unserem Körper bei.
Plastik zum Frühstück
Aber auch unser Essen bleibt nicht verschont. Industrielle Abwässer belasten das Wasser mit Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS).
Sie wiederum verunreinigen den Schlamm, der als Dünger für Nutzpflanzen verwendet wird. Darüber hinaus nehmen wir Mikroplastiken über die Kunststoffverpackungen auf, die fast alle Lebensmittel im Supermarkt umgeben.
Bestimmte Produkte stark belastet
Einige Nahrungsmittel sind stärker belastet als andere. Im Meer etwa schwimmen schätzungsweise 24 Billionen Mikroplastikteile herum.
Kein Wunder also, dass Meeresbewohner, wie Fische und Meeresfrüchte, sie verschlucken. Wer also zum Beispiel Fisch isst, nimmt gleichzeitig eine kleine Dosis Plastik zu sich ...
Tee, Obst und Gemüse
Die meisten Teebeutel bestehen aus Kunststoff. Sie geben beim Aufbrühen Milliarden von Mikro- und Nanoplastiken ans heisse Wasser ab.
Auch bei Obst und Gemüse lauert Gefahr. Äpfel und Karotten etwa absorbieren besonders viele Mikroplastiken über ihr Wurzelsystem.
Bier und Salz mit Mikroplastik
Bier wird aus Wasser und Getreide hergestellt, beides sind Quellen von Mikroplastik. Das Gebräu enthält deshalb mehr dieser Partikel als andere Getränke wie Limonade, Eistee oder Energydrinks.
Mit Salz streuen wir uns hunderte von Mikroplastiken aufs Essen. Nur drei von 39 untersuchten Salzmarken waren plastikfrei.
Was können wir tun?
Es gibt Massnahmen, die man ergreifen kann, um sicherzustellen, dass die nächste Mahlzeit weniger Mikroplastik enthält. So kann man sich engagieren und etwa eine Petition für ein internationales Plastik-Abkommen unterzeichnen.
Hierbei geht es um weltweite Anforderungen zur Reduzierung der Kunststoffproduktion und -verschmutzung. Auch ist es nützlich, sich weiterzubilden, um ein Verständnis für das Problem und mögliche Lösungen zu entwickeln.