Was ist besser für mich: Achtsames oder intuitives Essen?
Alle Ablenkungen ausblenden: Das ist Achtsamkeit beim Essen. Vor allem auf den Körper hören: Hier wird es intuitiv. Beides ist gut – einzeln wie zusammen.
Unsere Ernährungsgewohnheiten sind eng mit unserem Denken und Fühlen verbunden. Emotionen, Gedanken und Überzeugungen beeinflussen unsere Essensauswahl.
Das kann entweder positiv oder negativ für uns sein. Wenn Sie bewusster essen oder sich von schlechten Gewohnheiten verabschieden wollen, sollten Sie einen achtsamen oder intuitiven Ansatz beim Essen in Betracht ziehen.
Achtsames Essen: Mehr als nur ein Trend
Achtsamkeit mag heutzutage im Trend liegen, aber sie ist keineswegs ein neues Konzept. Ideen wie Nicht-Urteilen, Geduld und Leben im gegenwärtigen Moment reichen bis zu den Anfängen des Buddhismus zurück.
Aber erst seit dem 20. Jahrhundert werden diese Prinzipien auf die Art und Weise angewendet, wie wir essen.
Jon Kabat-Zinn von der University of Massachusetts gilt weithin als Begründer der Achtsamkeit in der modernen Ernährung. Seine berühmten Achtsamkeitsübungen für Lebensmittel ebneten den Weg für mehr Bewusstsein bei den Mahlzeiten.
Einführung in das intuitive Essen
Während achtsames Essen sich relativ allgemein auf Achtsamkeit im Zusammenhang mit Essen und Ernährung bezieht, geht das «Intuitive Essen» fokussierter vor.
Hinter dem Ansatz stehen zwei Ernährungsberaterinnen, Elyse Resch und Evelyn Tribole; Anfang der 1990er-Jahre haben sie ihn zum ersten Mal publik gemacht.
Das «Intuitiven Essens» zielt darauf ab, Menschen aus dem Korsett negativer Gedanken über Lebensmittel (und sich selbst) zu befreien und auf dem Weg zu einem urteilsfreien Essen zu unterstützen. Zentral beim «Intuitiven Essen» ist, auf körperliche Hunger- und Sättigungssignale zu reagieren, und diese von emotionalem Essen zu unterscheiden.
Achtsames vs. intuitives Essen
Achtsames Essen und intuitives Essen schliessen sich keineswegs gegenseitig aus. Beide Philosophien befassen sich damit, wie unsere innere Einstellung unsere Nahrungsauswahl und -einnahme beeinflussen kann.
Beide fördern zudem ähnliche Handlungen; sie arbeiten mit Gefühlen (Sättigungsgefühl, Leere, Hunger) oder feiern die Freude (nicht Schuld!) bei Mahlzeiten. Auch gegen Stressgefühle im Zusammenhang mit Essen haben beide Ansätze wirksame Instrumente parat.
Achtsames Essen schärft Ihr Bewusstsein für Ablenkungen während der Mahlzeiten und verhilft Ihnen zum Sein im Hier und Jetzt. Intuitives Essen nutzt Achtsamkeit sowie andere Werkzeuge, um gezielt den Körper zu fokussieren, negative Assoziationen dabei aber ausser Acht zu lassen.
Den richtigen Ansatz für Sie finden
Ob achtsames oder intuitives Essen (oder eine Kombination aus beiden) für Sie richtig ist, hängt von Ihren Zielsetzungen ab.
Wenn Sie sich auf Ihre Ernährung konzentrieren möchten, liegt der Ansatz «Achtsames Essen» nahe: Sie schärfen Ihr Bewusstsein dafür, was auf Ihren Teller und in Ihren Bauch kommt. Wollen Sie dagegen Ihre Beziehung zu Lebensmitteln wieder ins Lot bringen, könnte Intuitives Essen die bessere Wahl sein.
Unabhängig davon, welchen Ansatz Sie wählen oder ob Sie beide kombinieren – richtig ist, was Sie zum persönlichen Wohlbefinden führt.