Pflanzliche vs. omnivore Ernährung: Wer isst mehr Junkfood?
Veganer und Vegetarier essen gesünder – so lautet die verbreitete Annahme. Doch stimmt das wirklich? Eine Studie gibt interessante Einblicke.
Brokkoli, Randen, Linsen und Co – Lebensmittel wie diese sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Antioxidantien. So scheint es logisch, dass Vegetarier und Veganer besonders gesund leben.
Die Rechnung wurde dabei nur leider ohne die Lebensmittelindustrie gemacht. Eine aktuelle Studie unter Leitung der Wissenschaftlerin Kiara Chang zeigt: Menschen, die eine pflanzliche Ernährungsweise befolgen, konsumieren oft einen hohen Anteil an stark verarbeiteten Lebensmitteln.
Schattenseiten der pflanzlichen Ernährung
Die Studie wurde am 14. November 2024 im Journal «eClinicalMedicine», das «The Lancet» zugehörig ist, veröffentlicht. Die Forscher untersuchten dabei den Verzehr von stark verarbeiteten Lebensmitteln bei fast 200'000 Teilnehmern des sogenannten UK Biobank-Projekts.
Sie stellten fest, dass Vegetarier im Vergleich zu Personen, die regelmässig Fleisch essen, tendenziell mehr stark verarbeitete Nahrungsmittel konsumierten. Auch Veganer tendierten etwas öfter zu diesen Produkten, obwohl der Unterschied nicht signifikant war.
Die Daten zeigen also: Menschen, die sich für eine pflanzliche Ernährung entscheiden, essen nicht immer einen ausgewogenen Mix an frischem Obst und Gemüse. Stattdessen greifen sie häufig zu Fertiggerichten, die hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker enthalten.
Gesundheitsrisiken durch Fast Food
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass diese Art von Lebensmitteln negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben kann. So wurde festgestellt, dass der Verzehr von pflanzlichen, stark verarbeiteten Lebensmitteln das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.
Natürlich bedeutet das nicht, dass eine rein pflanzliche Ernährung grundsätzlich ungesund ist. Auch fleischhaltige, verarbeitete Nahrungsmittel werden mit einer Reihe von potenziell negativen gesundheitlichen Folgen in Verbindung gebracht.
Die Lehre aus der Studie könnte lauten: Es kommt weniger auf die Frage «Fleisch – ja oder nein?» an. Vielmehr könnte für die eigene Gesundheit entscheidend sein, ob Sie vorwiegend naturbelassene oder industriell verarbeitete Lebensmittel verzehren – eine pflanzliche Ernährung alleine ist kein Garant für gesundheitliche Vorteile.