Avocado: Warum die Wunderfrucht so umweltschädlich ist
Vom Superfood zum Umweltschurken – Avocados sind nicht nur fein und gesund, sondern auch eine enorme Belastung für unsere Erde. Aber warum ist das so?
Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Avocados eher unbekannt und wurden kaum verzehrt. Die fettreiche Frucht passte einfach nicht in das damalige Schönheitsideal von schlank und fit.
Doch mit dem Ende des 20. Jahrhunderts änderte sich dies schlagartig ...
Einschnitt mit Jahrtausendwende
1997 hob Präsident Clinton das Importverbot für mexikanische Avocados in die USA auf, das seit 1914 bestand, um Schädlinge fernzuhalten. Plötzlich standen die cremigen Früchte aus Mexiko neben den heimischen Sorten aus Kalifornien und Florida in den Regalen.
Ein Wendepunkt in der Geschichte der Avocado.
Die Ära der Avocado beginnt
Mit dem neuen Angebot begann die Nachfrage zu steigen. Heute stammen rund 75 Prozent aller in den USA verzehrten Avocados aus Mexiko.
Gleichzeitig wurde intensiv daran gearbeitet, das Image der fetthaltigen Frucht zu verbessern.
Viele positive Eigenschaften
Forscher entdeckten zahlreiche positive Eigenschaften: Gesunde Fette, viele Vitamine und Mineralstoffe machten sie zur idealen Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung.
Der endgültige Durchbruch gelang der Avocado jedoch erst Mitte der 2010er-Jahre. Hier wurde sie zum Symbol einer neuen, gesunden und natürlichen Ernährungsweise.
Allrounder in der Küche
Zum einen ist da natürlich der Geschmack: Die cremige Textur und das nussige Aroma machen die Avocado zu einem echten Allrounder in der Küche.
Ob auf dem Toast, im Smoothie oder Salat – sie verleiht vielen Gerichten das gewisse Etwas.
Gesundheitliche Vorteile
Aber auch ihre positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit tragen zur Beliebtheit bei. So liefern Avocados wertvolle ungesättigte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe.
Sie sättigen, ohne den Cholesterinspiegel zu erhöhen, und können sogar dabei helfen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.
Die dunkle Seite des Superfoods
Doch trotz all dieser Vorteile gibt es auch eine Kehrseite: Der hohe Wasserverbrauch beim Anbau von Avocados belastet die Umwelt enorm.
Für jede einzelne Frucht werden rund 320 Liter Wasser benötigt.
Landflächen zerstört, Monokultur schadet
Hinzu kommt die Zerstörung grosser Landflächen für neue Plantagen sowie der Transport über tausende Kilometer hinweg. Beides trägt erheblich zum Treibhausgasausstoss bei.
Die Monokultur, in der Avocados angebaut werden, schadet der Artenvielfalt und führt zu einem Verlust an Nährstoffen im Boden.
Grüne Alternativen zur grünen Wunderfrucht
Dabei gibt es zahlreiche nachhaltige Alternativen zur Avocado – wie wäre es zum Beispiel mit Kokosmilch? Sie hat eine ähnlich cremige Konsistenz und ist dabei deutlich umweltfreundlicher.
Auch Edamame- oder Favabohnen können eine gute Alternative sein. Sie sind reich an Proteinen und haben einen geringeren Wasserbedarf als Avocados.
Gesunde Fette und Vitamine
Oder wie wäre es mit Pesto statt Guacamole? Mit Olivenöl, Knoblauch und Basilikum liefert es viele gesunde Fette und Vitamine.
Und wer den Geschmack von Avocado vermisst, kann auf Pistazien zurückgreifen: Die grünen Nüsse haben ein ähnliches Aroma und passen hervorragend zu Käse oder Joghurt.