Tequila mit gutem Gewissen: Woran man nachhaltigen Genuss erkennt
Für einen Margarita-Cocktail ist Tequila eine Hauptzutat. Aber was verbirgt sich eigentlich hinter dieser Spirituose namens Mezcal? Wie wird sie produziert?
In der heissen Margarita-Saison fliesst der Tequila in Strömen. Die weltweite Begeisterung für mexikanische Agavenspirituosen hat durchaus Folgen – sowohl für die Umwelt als auch für den Menschen.
Grosse Herausforderungen für die Branche
Drei Hauptprobleme kommen bei dem Thema Tequila und der Branche zusammen: Preisfluktuationen, Auswirkungen auf Ackerland und Agaven-Biodiversität sowie die Herausforderung einer Entsorgung von Abfallprodukten.
Gerade deshalb ist es wichtig, dass sich Verbraucher informieren und Tequila von Herstellern kaufen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Kleinbauern leiden stärker unter Preisschwankungen
Brennereien mit eigenen Agavenfeldern kontrollieren ihre Lieferkette und Qualität besser. Diese Marken können Problemen wie Preisschwankungen oder Mangel an Rohstoff besser begegnen.
Derzeit leidet die Branche unter niedrigen Agavenpreisen, was auf mehreren Ebenen negative Konsequenzen hat.
Biodiversität bei Zulieferern finden
Da Tequila in seiner Herstellung von der Agavensorte «Blaue Weber-Agave» (auch schlicht «Tequila-Agave») abhängt, ist die Produktion nicht sonderlich flexibel.
Kleine Produzenten können nicht immer ihre eigene Agave anbauen. Eine Alternative ist die Suche nach Marken, die sich verpflichtet haben, von Bauern zu beziehen, die Biodiversität unterstützen.
Biodiversität ist nicht das einzige Umweltproblem im Zusammenhang mit der Tequilaproduktion.
Aus Abfall mach Kompost
Die Industrie produziert auch grosse Mengen an Abfällen – darunter die Reststoffe Bagasse und Vinasse. Deren Entsorgung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle mit Blick auf gewünschte Nachhaltigkeit.
Bagasse etwa bezeichnet die übrig gebliebene Faser und den Fruchtfleischrest nach den Koch- und Extraktionsprozessen. Unbehandelte Bagasse ist unverdaulich für Vieh und hinterlässt Spuren von Schadstoffen, die ins Wasser und den Boden gelangen können.
Doch es gibt auch positive Beispiele: Einige Destillerien wie Tequila Cazadores und Patron Tequila haben Kompostieranlagen für Bagasse eingerichtet.
Einen Blick aufs Etikett werfen
Wie beim Wein gilt: Je mehr Informationen ein Flaschenetikett enthält, desto transparenter sind Herstellungsort, Inhaltsstoffe und Produzent des Produkts.
Tequila-Etiketten sollten immer ein kleines Rechteck mit CRT («Consejo Regulador del Tequila») enthalten. Das zeigt an, dass das Produkt von der Aufsichtsbehörde mit Sitz im gleichnamigen Ort Tequila, Mexiko, zertifiziert wurde.