Geheimnis des Gerstensafts: Die faszinierende Welt der Lagerbiere

Laura Martin
Laura Martin

Am 08.01.2025 - 15:26

Auf den ersten Blick erscheint Bier recht simpel. Bei genauem Hinsehen entpuppt es sich als eine facettenreiche Geschmackswelt mit regionalen Besonderheiten.

Freunde mit Bier
In der Kneipe ist Bier nicht wegzudenken. - Depositphotos

Sie sind das Herz und die Seele jeder Kneipe, jedes Biergartens und jeder Grillparty – Lagerbiere. Die Wiege aller Lagerbiere liegt in Deutschland.

Hier entwickelte man im 15. Jahrhundert die Technik des Winterbrauens und lagerte das Bier in kühlen Höhlen bis zum Sommer. Mit der Zeit entstanden diverse Unterkategorien von Lagersorten wie Pilsner, Porter oder dunkles Bier.

Vielfalt allüberall

Aber auch ausserhalb Deutschlands hat sich das Brauen von Lagern etabliert – oft durch Anpassung an regionale Zutaten oder Traditionen. So finden wir heute weltweit unzählige Variationen dieses beliebten Getränks.

Verschiedene Biersorten, verschiedene Gläser
Die Vielfalt an Bieren ist unglaublich gross. - Depositphotos

In Deutschland haben sich viele verschiedene Arten von Lagerbieren entwickelt. Ein besonderer Vertreter ist hierbei das Kellerbier, welches traditionell in offenen Fässern gärt und so kaum Kohlensäure enthält.

Die tschechische Interpretation: Vollmundig und kräftig

Auch in Tschechien hat man eine Vorliebe für Lagerbiere entwickelt. Im Vergleich zu den deutschen Pendants sind sie jedoch oft voller im Körper und höher im Alkoholgehalt.

Das liegt unter anderem an den speziellen Hefestämmen, die nicht so sauber vergären wie ihre deutschen Verwandten. Zudem werden tschechische Lagerbiere meist bei niedrigeren Temperaturen und über längere Zeit fermentiert.

Das führt zu einem erhöhten Alkoholgehalt. Die bekannteste Sorte ist wohl das Pilsner, welches fast ausschliesslich mit Pilsner Malzen hergestellt wird.

Vom Wiener Märzen zum amerikanischen Steam Beer

In Österreich findet man vor allem das sogenannte Wiener Märzen. Dabei handelt es sich um ein mittelkräftiges Bier mit malzigen Noten und bernsteinfarbenem Aussehen.

Als Pendant dazu entstand in Amerika das «Steam Beer», als europäische Brauer ihr Wissen und ihre Techniken auf den neuen Kontinent brachten. Durch die hohen Temperaturen Kaliforniens wurde es allerdings schwierig, kühle Gärbedingungen für die Hefe zu schaffen.

Bierflaschen vor USA-Flagge
Auch in den USA hat Bier mittlerweile eine lange Tradition. - Depositphotos

Daher trainierten die Brauer ihre Hefe daraufhin, auf höhere Temperaturen umzustellen. So entstand ein günstiges, mittelkräftiges und gut trinkbares Lagerbier.

Mexikanische Biere: Einflüsse aus der Alten Welt

Ähnlich wie in den USA hat auch die trockene Hitze Mexikos die Entwicklung von Lagerbieren beeinflusst. Hier wurden vor allem Reis und Mais als zusätzliche Zutaten verwendet.

Heute gibt es eine Vielzahl mexikanischer Lagerbiere auf dem Markt. Viele davon sind Nachahmungen europäischer Stile – mit oder ohne Zusätze.

Von Italien bis Japan: Die weltweite Verbreitung des Lagers

Auch in anderen Teilen der Welt haben sich eigene Interpretationen des Lagers entwickelt. In Italien etwa findet man oft ein Rundum-Trockenhopping mit alten Hopfensorten für einen extra Kick an würzigen, erdigen Aromen.

In Japan hingegen wird das Bier gerne mit hochwertigem Reis gebraut. Da dieser vergärbare Zucker enthält, aber keine Rückstände hinterlässt, entstehen japanische Reislagerbiere – unglaublich knackig und trocken im Geschmack.

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