Ein Bier stärker als Wodka: Brauerei aus Franken bricht Rekord
Mehr als zehnmal so viel Alkohol wie ein normales Bier: Der Schorschbock 57 gilt als das weltweit stärkste Bier. Die Hintergründe zu dem Gebräu.
Wer etwas für besondere Biersorten übrig hat, sollte einen Tagesausflug nach Franken in Deutschland planen. In der beschaulichen Region mit Naturidylle stellt eine kleine Brauerei das stärkste Bier der Welt her.
Mit rund 57 Prozent Alkoholgehalt lässt das nach dem Reinheitsgebot gebraute Getränk fast jeden Whisky, Cognac oder Wodka hinter sich. Deshalb schon vorab die Warnung: Den Schorschbock sollten sie besser nicht aus Biergläsern in normaler Grösse geniessen.
Reinheitsgebot und Eisbock-Verfahren
Der Erfinder dieses hochprozentigen Bieres heisst Georg Tscheuschner und ist ein ausgemachter Profi der Braukunst. Doch wie ist es möglich, dass das Bier solch schwindelerregenden Alkoholgehalt erreicht?
Schliesslich liegen die meisten anderen Biere, die nach Reinheitsgebot gebraut werden, zwischen vier und sechs Prozent Alkoholgehalt.
Der Clou beim Schorschbock 57 ist die Lagerung und Kühlung: So wird das Bier vier Monate lang gelagert und im sogenannten Eisbock-Verfahren gekühlt, um den Alkoholgehalt von unglaublichen 57,7 Prozent zu erreichen.
Starke Biere: Die Konkurrenz schummelt
Auf einen offiziellen Titel für das stärkste Bier der Welt muss Georg Tscheuschner übrigens immer noch verzichten. Obwohl es den Schorschbock 57 bereits seit 13 Jahren gibt, lässt ein Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde auf sich warten.
Mittlerweile kooperierte der Braumeister aber sogar mit der schottischen Brauerei Brewdog, die den offiziellen Weltrekord für das stärkste Bier hält – allerdings mit nur 55 Prozent Alkohol.
Bei einer amerikanischen Brauerei, die den Titel des stärksten Bieres für sich beansprucht, geht es dagegen nicht mit rechten Dingen zu: Zwar liegt das US-Gebräu bei 67,5 Prozent, jedoch handelt es sich hier um ein Gemisch aus Spirituose und Bier. Die Herstellung ist daher kein klassisches Brauverfahren.