«Thin Privilege»: Wieso gilt dünn als gesund und fit?
In unserer Gesellschaft ist es viel einfacher, als dünne Person durchs Leben zu gehen. Man ist weniger Vorurteilen ausgesetzt und hat sogar einige Privilegien.
Die unausgesprochene Norm, dünn zu sein, durchdringt viele Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Sie zeigt sich in der Zugänglichkeit von Kleidungsgrössen in Geschäften und sogar in der Breite von Flugzeugsitzen.
Doch was bedeutet das Privileg, dünn zu sein, wirklich? Und wie können wir gegen diese Sichtweise ankämpfen?
Dünne Privilegien: Eine Definition
«Dünne Privilegien» bezeichnen die sozialen, wirtschaftlichen und strukturellen Vorteile, die Menschen mit schlankem Körperbau geniessen. Sie schützen sie vor Kritik, Scham oder Vorurteilen bezüglich ihrer Gesundheit und ihres Selbstwertgefühls.
Dünne Menschen werden grundsätzlich als gesund angesehen und Ärzte drängen nicht darauf, dass sie ihre Ess- oder Bewegungsgewohnheiten ändern sollten. Zudem werden sie seltener als faul oder undiszipliniert betrachtet als übergewichtige Personen.
Wer dünn ist, ist gesund?
Das Dünn-Privileg verbreitet schädliche Unwahrheiten über den persönlichen Wert und das Selbstwertgefühl basierend auf dem Aussehen einer Person. Die Annahme, dass Dünnsein gleichbedeutend mit Gesundheit ist, kann zu gestörten Ess- und Bewegungsgewohnheiten führen.
Ausserdem fördert sie schädliche Denkweisen über das Verständnis von Gesundheit.
Ihre Überzeugungen zum Gewicht verstehen
Wir alle haben unsere eigenen Überzeugungen und Vorurteile bezüglich des Gewichts. Daher ist es wichtig, Ihr Glaubenssystem zu verstehen.
Nachdem Sie Ihre Überzeugungen und Botschaften erfasst haben, können Sie den nächsten Schritt unternehmen, indem sie sich selbst herausfordern. Beurteilen Sie hierzu den Wahrheitsgehalt Ihrer jeweiligen Glaubenssätze.
Akzeptieren Sie Ihre Genetik und denken Sie daran, dass wir alle einzigartig sind. Vergleiche mit anderen sind daher wenig zielführend.
Bewusstsein schaffen
Dünne Privilegien sind ein komplexes Thema. Es lohnt sich jedoch, deren Allgegenwärtigkeit und Schädlichkeit zu reflektieren und ein Bewusstsein dafür zu schaffen.