Die Wahrheit über Körperfett und Gesundheit
Hat der Körperfettanteil etwas mit der Gesundheit zu tun? Wir klären mit Mythen rund um Figur und Fitness auf.
Die Diskussion um Körpergewicht, Fettleibigkeit und Gesundheit ist ein Minenfeld voller Vorurteile, Missverständnisse und hitziger Debatten. Ein prominentes Beispiel dafür lieferte vor etwa einem Jahr die bekannte Yoga-Lehrerin Jessamyn Stanley.
In einer Werbekampagne von Gatorade präsentierte sich Stanley selbstbewusst mit ihren Plus-Size-Masse. Eine Provokation für viele, die in ihr nicht das Bild eines «gesunden» oder gar «sportlichen» Menschen sahen.
Befürworter Stanleys behaupteten hingegen, ihre Körpermasse haben nichts mit ihrer allgemeinen Gesundheit zu tun. Sie forderten sogar das Ende medizinischer Kategorien wie «Übergewicht» und «Fettleibigkeit», da diese Anti-Fett-Vorurteile schüren würden.
Gesunder Fettspeicher versus Risikozone Übergewicht
Mit steigendem Körperfettanteil erhöht sich auch Ihr Risiko für Stoffwechselerkrankungen. Aber gleichzeitig können Sie gesünder werden, ohne Gewicht oder Fett zu verlieren.
Genauso wie Sie Gewicht oder Fett verlieren können, ohne gesünder zu werden. Die Diskriminierung von Übergewichtigen ist real und weit verbreitet, besonders in der Fitness- und Ernährungsindustrie.
Menschen mit grösseren Körpern werden oft als faul, schwach, willensschwach und unintelligent abgestempelt. Solche Vorurteile sind nicht nur verletzend, sondern auch falsch.
Scham ist kein Motivator
Wie Eric Helms, PhD und Sportphysiologie-Forscher an der Auckland University of Technology betont: «Scham motiviert weder auf individueller noch auf gesellschaftlicher Ebene».
Tatsächlich führt die Anti-Fett-Stigmatisierung eher zu Essstörungen, emotionalem Essen sowie erhöhter Kalorienaufnahme und Gewichtsschwankungen. Jeder Mensch verdient Respekt – unabhängig von seiner Körpergrösse.
Sie dürfen sich selbst lieben, so wie Sie sind. Gleichzeitig steht es Ihnen frei, Gesundheitsmassnahmen (wie verbesserte Ernährung oder mehr Bewegung) anzugehen, ohne Ihren Körper ändern zu wollen.
Wir sollten über Körperfett genauso offen sprechen können, wie wir über Cholesterinwerte oder Blutdruck diskutieren. Denn wer die Wahrheit über sein eigenes Körperfett kennt, kann fundierte Entscheidungen für seine Gesundheit treffen.