Carnivore Ernährung: Segen oder gefährlicher Trend?
Manche Menschen schwören auf einen hohen Fleischkonsum. Warum der fraglich ist und wie der Verzehr von Fleisch dem Körper und der Umwelt schadet.
Es ist ein Phänomen, das Ernährungswissenschaftler und Gesundheitsexperten auf der ganzen Welt verwundert: Eine wachsende Anzahl von Frauen entscheidet sich für eine radikale Änderung ihrer Essgewohnheiten – sie schwenken um auf die sogenannte «Carnivore Diät».
Dabei handelt es sich nicht etwa um einen neuen Trend aus Hollywood oder dem Silicon Valley. Nein, diese Bewegung hat ihre Wurzeln tief im Herzen unserer Gesellschaft verankert.
Einige Frauen berichten davon, dass sie durch den Verzicht auf Pflanzenkost und die ausschliessliche Zufuhr von tierischen Produkten eine Verbesserung ihres allgemeinen Wohlbefindens erfahren haben. Sie fühlen sich energiegeladener, konzentrierter und leistungsfähiger als je zuvor.
Gesundheitsrisiken vs. persönliches Wohlgefühl
Kritiker warnen jedoch vor möglichen gesundheitlichen Risiken dieser extremen Form der Ernährungsweise. Ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen könnte langfristige Folgen für den Körper haben.
Trotzdem sind viele Anhängerinnen überzeugt von ihrem Weg – sie sehen in der karnivoren Diät eine Möglichkeit, gesundheitliche Probleme wie Autoimmunerkrankungen oder Verdauungsstörungen in den Griff zu bekommen.
Wissenschaftliche Belege gibt es dafür keine und Studien belegen eher, dass Fleischverzehr mit Übergewicht, Mikro-Entzündungen im Körper und einer schlechten Herzgesundheit einhergeht. Der negative Einfluss auf die Umwelt ist zudem umstritten.
Fleischkonsum treibt dem Klimawandel voran
Dass unser Fleischkonsum den Klimawandel negativ beeinflusst, sollte mittlerweile jedem bekannt sein. Tiere, die aufgrund ihres Fleisches gezüchtet werden, stossen giftige Gase aus, die das Klima verändern.
Für die Futtermittelindustrie werden Wälder gerodet und das Grundwasser wird gerade in Ländern des globalen Südens zusehends knapp. Ein weiterer Aspekt ist die unwürdige Haltung von Tieren, die für den menschlichen Verzehr gezüchtet werden.
Schon aus diesen Gründen sollte jeder den eigenen Fleischkonsum überdenken und nur gelegentlich Fleisch zu sich nehmen.
Die Psychologie hinter dem Fleischessen
Experten vermuten hinter dem Erfolg einer carnivoren Diät eher die psychologische Komponente. Der Verzehr von Fleisch kann ein Gefühl von Stärke und Macht vermitteln – Eigenschaften, die traditionell eher mit Männlichkeit assoziiert werden.
Vielleicht ist es genau dieses Empfinden von Kraft und Kontrolle, das so viele Frauen dazu bewegt hat, ihre Ernährung radikal umzustellen?