Was passiert, wenn wir zu viel Zucker essen?
Zucker versüsst das Leben, schadet aber auch. Wer zu viel konsumiert, riskiert ernsthafte gesundheitliche Probleme. Das passiert bei zu viel Zucker.
Limonaden, Donuts, Kuchen, Schokolade: Fast jeder liebt die süsse Versuchung. Doch was passiert eigentlich mit unserem Körper, wenn wir uns dieser Verlockung hingeben und zu viel Zucker konsumieren?
Zuckerüberfluss: Wie viel ist zu viel?
Die American Heart Association empfiehlt für Frauen eine tägliche Zuckeraufnahme von 25 Gramm und für Männer 36 Gramm. Das entspricht etwa zehn Prozent der täglichen Kalorienaufnahme.
Zucker konsumieren wir aber häufiger und schneller in grossen Mengen. Denn er sättigt nicht so gut wie ballaststoffreiche oder proteinreiche Nahrungsmittel.
Ein hoher Zuckerkonsum ist daher oft mit einer generellen Überernährung verbunden.
Gesundheitliche Risiken durch den süssen Genuss
Ein übermässiger Zuckerkonsum führt oft zu zahlreichen Gesundheitsproblemen. Dazu gehören Gewichtszunahme, Anhäufung von viszeralem Fett und ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten – die weltweit führende Todesursache.
Weitere gesundheitliche Probleme, die mit zu viel Zucker in Verbindung gebracht werden, sind: Fettleibigkeit, Entzündungen, Diabetes, Fettleber.
Ein völliger Verzicht auf Zucker ist wahrscheinlich nicht die effektivste Lösung. Stattdessen sollte man lernen, wie man Zucker als Teil seines Lebensstils geniesst und dabei seine Gesundheit im Auge behält.
Was passiert im Körper bei Zuckerkonsum?
Zucker gehört zur Gruppe der Kohlenhydrate und wird schnell verdaut und gelangt so zügig in unseren Blutkreislauf. Eine hohe Zuckeraufnahme kann daher langfristig den Blutzuckerspiegel erhöhen und das Risiko für die genannten Krankheiten steigern.
Auch wenn Salz oft als Hauptverursacher von hohem Blutdruck gilt: Auch eine hohe Zuckeraufnahme steht damit in Zusammenhang. Wenn unser Blutzucker steigt, tut es unser Blutdruck auch.
Zu viel Zucker wirkt sich manchmal auch negativ auf unsere Stimmung und geistige Gesundheit aus. Denn er steht im Verdacht, zu depressiven Symptomen beizutragen, auch wenn er kurzfristig die Laune sogar heben kann.
Risiken für Herz und Leber
Zucker kann das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen, indem er Mikro-Abrasionen in den Arterien verursacht. Diese winzigen Kratzer können Partikel wie Cholesterin einfangen, die sich dann ansammeln.
Dieser Prozess der Plaquebildung ist ein grosser Risikofaktor für Herzerkrankungen sowie hohen Cholesterinspiegel und Bluthochdruck. Ausserdem kann Zucker im Kontext eines Kalorienüberschusses nicht verdaut werden und wird langfristig als Körperfett gespeichert.
Ein Überschuss an Körperfett steht in Zusammenhang mit einer vermehrten Fetteinlagerung in der Leber – bekannt als nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD).
Hormone ausser Kontrolle
Hormonbedingte Erkrankungen wie das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) können durch Ernährungs- und Lebensstilentscheidungen beeinflusst werden. Es scheint eine starke Verbindung zwischen Insulinresistenz und PCOS zu geben.
Sie müssen nicht gänzlich verzichten. Eine moderate Zuckeraufnahme verbessert das Hormongleichgewicht in unserem Körper erheblich.
Bevorzugen Sie beispielsweise zuckerarme Obstsorten. Statt Weissmehl greifen Sie zu Vollkornmehl, was dem Körper ebenso guttut und den Blutzuckerspiegel reguliert.
Zucker als Krebsrisiko
Forscher warnen auch, dass ein zu hoher Zuckerkonsum das Risiko für bestimmte Krebsarten vermutlich steigern kann. Dennoch sollte erwähnt werden, dass dies bisher aus wissenschaftlicher Sicht zumindest strittig ist.
Zucker ist nach aktuellem Forschungsstand kein direkter Auslöser für Krebs. Aber er trägt dennoch häufig zu Fettleibigkeit bei, die wiederum mit einem höheren Krebsrisiko assoziiert wird.
Denn nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Übergewicht besonders gefährlich, da es ein Risikofaktor für unterschiedliche Krebsarten darstellt.
Weniger Zucker konsumieren: So geht's
Auch wenn einige Menschen Zucker ganz aus ihrem Leben streichen, genügt es häufig schon, ihn in geringeren Mengen zu konsumieren. Machen Sie sich bewusst, dass Zucker manchmal in vielen Lebensmitteln «versteckt» ist.
Fertiggerichte und TK-Produkte enthalten manchmal Zucker. Schauen Sie sich deshalb die Liste der Inhaltsstoffe an.
Natürliche Süssungsmittel, etwa Stevia, können zudem als Zuckerersatz dienen. Auch bei Süssigkeiten gilt: Gönnen Sie sich diese in Massen.