Wieso exzessives Diät-Machen ungesund ist
Lange Diäten münden oft im sogenannten JoJo-Effekt: Nach dem Erreichen des Traumgewichts nehmen Sie die ganzen Kilos wieder zu.
Viele von uns kennen es: Der Sommer naht und wir wollen abnehmen.
Doch dann lockt die Versuchung – sei es in Form eines Desserts oder einer Pizza am Abend. Und plötzlich passen die Hosen nicht mehr!
Willkommen im Club der Jojo-Diäten: Gewichtsschwankungen sind an der Tagesordnung und sowohl Ihre Taille als auch Ihre Gesundheit stehen auf dem Spiel.
Auf vergeblicher Diät
Von Atkins über Paleo bis hin zur glutenfreien Mittwochsdiät bei Vollmond – unzählige Ernährungspläne versprechen den schnellen Weg zum Traumgewicht. Doch lassen Sie sich nicht täuschen: Langfristig gesehen sind Diäten selten erfolgreich.
Zwar können sie kurzfristig zu Gewichtsverlust führen, doch nach einem Jahr hat mindestens jeder Dritte sein altes Gewicht wieder erreicht. Manchmal haben Sie nachher sogar noch mehr Kilos auf den Rippen.
Der Kampf mit den Fettzellen
Fettzellen produzieren das Hormon Leptin, welches unserem Gehirn signalisiert, wann genügend Fettreserven angelegt wurden.
Bei Gewichtsverlust sinkt jedoch die Menge an Leptin in unserem Körper. Das führt dazu, dass wir ständig hungrig sind und weniger Kalorien verbrennen.
Mehr Fett statt Muskeln
Beim Abnehmen verlieren wir nicht nur Fett, sondern auch Muskelmasse. Wenn das Gewicht dann jedoch wieder steigt, lagert der Körper zuerst wieder Fett ein.
Muskeln hingegen bauen sich erst langsamer wieder auf. Das Resultat: Wir nehmen mehr zu als vorher und verfügen über weniger Muskelmasse.
Selbst wenige zusätzliche Kilos können erhebliche Veränderungen in unserem Organismus auslösen. Entzündungswerte steigen an, unsere Herzgesundheit kann leiden und Insulinresistenz droht.
Zusammenhang zwischen Stress und Fettablagerungen
Jeder Diätzyklus stellt auch eine mentale Belastung dar. Diese psychische Anspannung kann den Cortisolspiegel in unserem Körper erhöhen, was dazu führt, dass wir eher Fett ansetzen, insbesondere im Bauchbereich.
Nicht jeder Jojo-Diäten-Betroffene entwickelt eine Essstörung wie Binge Eating (Fressattacken), doch das Risiko ist erhöht. Besonders gefährdet sind junge Menschen und Mädchen im Teenageralter.
Sie gewöhnen sich zunächst an einen ungesunden Rhythmus zwischen radikaler Diät und folgendem Gewichtsverlust. Dann folgt jedoch die Phase des Essens, wo alle Kilos wieder zugenommen werden.
Risiken für Herz-Kreislauferkrankungen und andere Schäden
Auch wenn es noch keine abschliessenden wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt, deuten viele Studien darauf hin, dass häufige Gewichtsschwankungen dem Herzen schaden können. Je grösser die Schwankungen sind, desto höher ist das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Sowohl Übergewicht als auch schneller Gewichtsverlust können ferner zur Bildung von Gallensteinen führen. Jeder neue Diätzyklus erhöht dieses Risiko weiter.
Die Bakterien in unserem Darm spielen eine wichtige Rolle bei der Verdauung und der allgemeinen Gesundheit. Jojo-Diäten können jedoch die Zusammensetzung dieser Mikroorganismen verändern, was sich negativ auf unser Wohlbefinden auswirken kann.
Variation statt Verzicht
Anstatt extremen Ernährungsformen zu folgen, sollten wir uns auf eine gesunde Vielfalt an Lebensmitteln konzentrieren. Nur so nehmen wir alle notwendigen Nährstoffe zu uns und vermeiden Mangelerscheinungen.
Statt kurzfristiger Diätziele sollte es unser Ziel sein, unsere Essgewohnheiten langfristig umzustellen und regelmässige Bewegung in unseren Alltag zu integrieren. So schaffen wir die Basis für einen dauerhaften Gewichtsverlust ohne Jojo-Effekt.
