Atlantik oder mediterran: Welche Ernährungsweise ist besser?
Niedrige Cholesterinwerte und geringerer Bauchumfang: Das verspricht die Atlantik-Diät. Ist sie (deshalb) besser als andere Ernährungsweisen?
Neueste Forschungsergebnisse lassen aufhorchen: Eine Ernährungsweise, die reich an Fisch ist und vornehmlich auf lokal produzierte Lebensmittel setzt, könnte gleich mehrfach unsere Gesundheit boosten.
Risiko für metabolisches Syndrom sinkt
In einer kürzlich im renommierten Fachjournal «Jama Network Open» veröffentlichten Studie wurde gezeigt, dass Teilnehmer, die für sechs Monate der sogenannten «Atlantik»-Diät folgten, ihr Risiko für das metabolische Syndrom senken konnten.
Dieses Syndrom bezeichnet eine Ansammlung von Gesundheitsrisiken wie erhöhter Bauchumfang, hohe Triglycerid- und Cholesterinwerte sowie Bluthochdruck und erhöhter Blutzucker.
Den Forschungsergebnissen zufolge sind positive Auswirkungen der Atlantik-Diät insbesondere mit Blick auf Faktoren wie Cholesterin und Bauchfett zu erwarten.
Was genau ist die Atlantik-Diät?
Die Atlantik-Diät ähnelt der mediterranen Diät, die bekanntermassen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie auch das metabolische Syndrom senkt. Die Atlantik-Diät hat ihren Ursprung grob gesagt in regionaler Nähe, nämlich in Nordwest-Spanien und Portugal.
Wie die Mittelmeerdiät betont auch die Atlantik-Diät den Verzehr von frischen, saisonalen und lokal produzierten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten (Trockenbohnen, Linsen und Kichererbsen), Fisch, Milchprodukten und Olivenöl.
Der Unterschied: Die Atlantik-Diät setzt speziell bei Fisch, Milch, Kartoffeln, Früchten und Gemüse auf grössere Portionen als die Mittelmeerdiät.
Von lokalen Traditionen inspiriert
In der sechsmonatigen Studie wurden Daten aus einer zwischen 2014 und 2015 durchgeführten Gemeinschaftsstudie analysiert. Insgesamt 250 Familien (574 Erwachsene) aus einem Dorf in Norwest-Spanien nahmen daran teil.
Die Teilnehmer wurden zufällig entweder der Gruppe zugeteilt, die sich nach der Atlantik-Diät ernähren sollte, oder sie gehörten zur Kontrollgruppe mit herkömmlicher Ernährung.
Weniger Bauchumfang dank Atlantik-Diät
Resultate zeigten eine Reduzierung des Bauchumfangs sowie sinkende LDL-Cholesterin-Werte («schlechtes» Cholesterin) bei den Personen in der Interventionsgruppe. Blutdruck, Triglyceride und nüchtern gemessene Blutzuckerwerte unterschieden sich hingegen nicht signifikant bei den Teilnehmern der Studie.
Die Forscher bezeichnen ihre Studienergebnisse als ermutigend, denn: Sie gäben Hinweise darauf, wie die Medizin dem metabolischen Syndrom und Begleiterkrankungen wie Hypertonie oder Diabetes den Kampf ansagen kann.
Übrigens: Besser als die mediterrane Ernährungsweise ist die Atlantik-Diät nicht per se. Welche die «beste» ist, hängt, wie immer, vom jeweiligen Organismus ab, nicht von einer Ernährungsweise an sich.