Zuckerkonsum ausser Kontrolle: So viel Süsses essen wir wirklich

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 23.10.2024 - 11:39

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag zu sich zu nehmen. Warum essen wir aber fast das Doppelte?

Schokolade, Mann
Fast 100 Gramm Zucker täglich muss unser Körper verkraften: Das ist mehr als das Doppelte der Menge, die die Weltgesundheitsorganisation für angemessen hält. - Depositphotos

Laut Angaben des Online-Portals Statista verzehren Herr und Frau Schweizer im Durchschnitt mehr als 35 Kilogramm Zucker pro Jahr. Pro Tag liegt der Konsum von raffiniertem Zucker bei mehr als 95 Gramm.

Die empfohlene maximale Menge wird also fast um das Doppelte überschritten. Woran liegt das?

Einer Studie aus den USA zufolge könnten insbesondere emotionale Auslöser dafür verantwortlich zeichnen, dass wir den Süssigkeiten nicht widerstehen können.

Nach 13 Minuten geben wir alle nach

Die Studie wurde durch das Forschungsunternehmen Talker Research durchgeführt und deckte zahlreiche interessante Zusammenhänge rund um den Verzehr von Zucker auf.

Hintergrund: In den USA ist der Zuckerkonsum mit 36 Kilogramm pro Kopf jährlich ähnlich hoch wie in der Schweiz.

Frau, Kuchen, Kaffee
Kuchen, Pralinen, Kekse, Softdrinks: Süsses lauert im Alltag oft an jeder Ecke. - Depositphotos

Die Auswertung ergab, etwa 85 Prozent aller Befragten versuchen, den eigenen Konsum von Süssigkeiten und zuckerhaltigen Getränken zu reduzieren. Doch dieses Vorhaben ist wohl nur in den seltensten Fällen von Erfolg gekrönt.

Durchschnittlich dauert es lediglich 13 Minuten, bis eine Person dem Verlangen nach Zucker nachgibt.

Durst, Stress oder Langeweile

Interessanterweise glauben mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer, dass sie bei Heisshunger auf Zucker eigentlich durstig sind. Viele Menschen trinken gezielt Wasser, um den Zuckergelüsten vorzubeugen.

Die Umfrage untersuchte auch die emotionalen Auslöser für das Verlangen nach Zucker. Mit 39 und 36 Prozent gehören Stress und Langeweile zu den Gefühlen, die Menschen am häufigsten zu Süssigkeiten greifen lassen.

Frau, Kuchen, Cupcake,
Meist gelingt es uns nicht, der Versuchung zu widerstehen. - Depositphotos

Müdigkeit und Einsamkeit lösen ebenfalls oft ein Verlangen nach Zucker aus; bei Heisshunger auf Süsses berichteten die Studienteilnehmer über Gefühle wie Angst, Reizbarkeit und Ungeduld.

Um unseren Zuckerkonsum auf ein gesundes Mass zu beschränken, müssen wir also wohl als Erstes unsere Emotionen in den Griff bekommen ...

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