Warum werden die Bewohner von Okinawa so alt?
Die Inseln von Okinawa gehören zu den sogenannten «Blue Zones», wo Menschen besonders alt werden. Eine unscheinbare Pflanze könnte der Schlüssel sein.

Die Theorie der «Blue Zones» geht auf den amerikanischen Autor Dan Buettner zurück. Ihre These: Rund um den Globus gibt es Regionen, in denen Menschen überdurchschnittlich alt werden.
Als Gründe führt die Theorie Lebensstil, geografische und klimatische Bedingungen sowie die Ernährung an. Und auch wenn es Kritiker gibt, die Buettners Darstellungen anzweifeln, hat die Diskussion um die «Blue Zones» längst Fahrt aufgenommen.
Insbesondere die Inseln von Okinawa sind für ihre hohe Einwohnerzahl Hundertjähriger bekannt. Die Ernährung der Insulaner scheint eine entscheidende Rolle zu spielen.
Ein Wundermittel aus dem Meer?
Daten zeigen, dass die Bewohner von Okinawa im Vergleich zum japanischen Durchschnittsbürger eine um 40 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, das beeindruckende Alter von 100 Jahren zu erreichen. Ernährungsexperten zufolge könnten dabei Algen eine Rolle spielen: Bei vielen Bewohnern von Okinawa haben sie ihren festen Platz auf dem Speiseplan.

Liegt das Geheimnis für das lange Leben der Insulaner in diesem «Superfood»? Tatsächlich wird regelmässiger Konsum von Meeresalgen mit besserer Darmgesundheit, effektiver Gewichtskontrolle und einem geringeren Auftreten chronischer Krankheiten in Verbindung gebracht.
In diesem Zusammenhang bemerkenswert: Japanische Frauen erkranken relativ selten an Brustkrebs. Eine Studie der University of South Carolina deutet darauf hin, dass Algenkonsum hierfür ein Schlüsselfaktor sein könnte.
Das alles kann das grüne Kraut
Warum auch Sie auf Algen setzen sollten? Algen fördern die Verdauung, indem sie das Darmmikrobiom nähren und gesunde Bakterien unterstützen. Zudem optimieren sie die Nährstoffaufnahme und beugen Entzündungen vor.
Die enthaltenen Ballaststoffe sorgen für ein längeres Sättigungsgefühl und wirken Heisshungerattacken effektiv entgegen. Teil der Wahrheit ist jedoch auch, dass Algen in Okinawa bei Weitem nicht das einzige gesunde Lebensmittel auf dem Speiseplan sind:

Sogenannte Wasseryams, eine lilafarbene Art der Süsskartoffel, mit einem hohen Anteil an Antioxidantien, sowie fetter Seefisch, reich an Omega-3-Fettsäuren, sollten in einem Atemzug mit Algen genannt werden, wenn es um gesund und Langlebigkeit geht.
Die Kombi macht's
Schliesslich haben die Bewohner Okinawas möglicherweise auch genetisch einen Vorteil in Sachen Langlebigkeit. Sie scheinen von Natur aus eine hohe Resistenz gegen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer zu haben.
Zudem sind Menschen meist auch im hohen Alter weiter in das soziale Leben eingebunden – Einsamkeit unter Senioren ist somit weit weniger verbreitet als in Europa.