Grüner Eiweissbooster – Warum Algen das Protein der Zukunft sind

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 21.11.2024 - 11:58

Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, um Proteine effizient aus Algen zu extrahieren. Haben Schlachtbetriebe nun bald ausgedient?

Algen, Gericht
Algen: In Schweizer Küchen noch eine absolute Seltenheit. - Depositphotos

Menschen werden wohl auch in Zukunft nicht auf Fleisch verzichten. Zu tief sind Aufzucht von Tieren, Schlachtung und der Verzehr von Fleisch in verschiedensten Kulturen rund um den Globus verwurzelt.

Dennoch könnten proteinhaltige Alternativen wie Algen zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Ob für Veganer oder als Basis von Proteinshakes für Sportler – Eiweiss aus Algen hat durchaus überzeugende Argumente auf seiner Seite.

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Nachhaltiger Anbau von Grünalgen

Die Entwicklung der effizienten Anbaumethode der Grünalge «Ulva» geht auf das Konto von Wissenschaftlern der Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg, Schweden.

Algen
Grünalgen enthalten zahlreiche wichtige Nährstoffe - Depositphotos

Ein Bericht, der im Magazin «Food Chemistry» veröffentlicht wurde, zeigt, wie der Anbau kosten- und ressourcenschonend gelingen könnte: Die «Ulva»-Algen werden mit Wasser aus der Heringproduktion angereichert. So werden fürs Wachstum der Algen solche Nährstoffe genutzt, für die es ansonsten keine wirtschaftliche Weiterverwendung gäbe.

Auch mit Blick auf die Gewinnung von Proteinen aus Algen sind die Wissenschaftler einen deutlichen Schritt vorangekommen. Aus der gleichen Menge nassem Grün konnten sie im Vergleich zu anderen Ansätzen gar ein Dreifaches an Eiweiss extrahieren.

Grünalgen: Vielversprechende Nährstoffe

Seesalat gilt als hervorragende Quelle für nachhaltiges Eiweiss. Ausserdem sind Algen reich an essenziellen Nährstoffen und können ganz ohne Bewässerung oder Einsatz von Pestiziden angebaut werden.

Algen,
Das Grundnahrungsmittel der Zukunft? Ob Algen es wirklich in die Supermärkte schaffen, bleibt abzuwarten. - Depositphotos

Algen lassen sich in der Küche vielseitig einsetzen – ob roh als Gemüse oder als Nahrungsergänzung in Pulverform. Dank der leicht salzigen Note sind Algen auch eine beliebte Zutat für Meeresfrüchtegerichte in der experimentellen Gastronomie.

Bisher wird das Potenzial des grünen Proteins aus dem Meer noch kaum genutzt. Umso gespannter dürfen wir sein, ob und in welchen Formen es uns zukünftig nicht nur beim Schnorcheln, sondern auch aus dem heimischen Kühlregal mit seinem frischen Grün begrüsst ...

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