Keimbildung vorbeugen – So machen Sie Ihre Einmachgläser sicher
Gesundes Essen selbst eingemacht in Gläsern zu lagern, ist praktisch. Allerdings sollte man sichergehen, dass alle Keime draussen bleiben. Wir geben Tipps.
Immer mehr Menschen lieben es, ihre eigenen Früchte und Gemüse anzubauen oder auf Bauernmärkten einzukaufen. Und was gibt es Besseres, als diese frischen Produkte auch gleich selbst einzumachen?
Teil der Philosophie, «Selbstversorger zu sein» besteht darin, das Geerntete so zu konservieren, dass man seine Familie das ganze Jahr über damit versorgen kann.
Richtig eingemacht und kühl sowie trocken gelagert, hält sich solche Nahrung mindestens ein Jahr lang. Doch Vorsicht: Was trendy und günstig ist, kann auch tödlich sein!
Die unsichtbare Gefahr im Glas
Zwischen 1996 und 2014 wurden allein in den USA 30 Prozent der Botulismus-Erkrankungen – eine spezifische Art der Lebensmittelvergiftung – auf hausgemachte Konserven zurückgeführt.
Diese seltene, aber ernste Krankheit wird durch Clostridium botulinum ausgelöst – einen Keim, der im Boden lebt. Dieser Keim kann sich vermehren und Toxine in unsachgemäss eingemachten Lebensmitteln produzieren.
Die gute Nachricht ist: Einmachen können Sie trotzdem. Mit ein paar Tipps hat der tödliche Keim bei Ihren Köstlichkeiten keine Chance.
Sicher einkochen: So geht's
Auch wenn Sie noch auf Omas Geheimrezepte schwören: Stellen Sie trotzdem sicher, dass Ihre Einmach-Methoden auf dem neuesten Stand sind.
Insbesondere beim Equipment hat sich einiges getan, das auch die Lebensmittelsicherheit toppen kann.
Verwenden Sie einen Drucktopf oder «Pressure Canner» fürs Einkochen, eine spannende US-amerikanische Erfindung. Bei diesem Verfahren werden Temperaturen von bis zu 120 Grad Celsius im Topf erreicht, was jedem Keim den Garaus macht.
Auf die Säure kommt es an
Lebensmittel mit einem hohen Säuregehalt können durch Einmachen mit heissem Wasser konserviert werden: Bei dieser Methode wird das vorbereitete, versiegelte Glas im Wasser gekocht.
Machen Sie Tomaten ein, fügen Sie einen Spritzer Zitronensaft hinzu: So gehen Sie sicher, dass der Säuregehalt hoch genug ist, damit die Lebensmittel das Einmachverfahren ohne Keim-Entwicklung überstehen.
Bei säurearmen Lebensmitteln dagegen wie Fleisch oder Gemüse ist die Druckkonservierung die einzige Methode, um den Botulismus verursachenden Keim abzutöten.
Die richtige Ausrüstung für sicheres Einmachen
Wählen Sie einen Druckeinkocher aus, der gross genug ist, um mindestens vier Ein-Liter-Gläser zu fassen. Kleinere Geräte empfehlen Experten nicht.
Und sorgen Sie dafür, dass Ihr Einkochgerät in gutem Zustand ist.
Haben Sie erstmal mit dem Haltbar-Machen von Lebensmitteln angefangen, wollen Sie nicht mehr darauf verzichten! Das ganze Jahr Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ist eine Art Luxus, den man nirgendwo anders kauf kann!