Kampf gegen Lebensmittelverschwendung: Hightech im Einsatz

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 30.08.2024 - 11:44

Ein Drittel aller produzierten Lebensmittel landet im Müll. Aber es gibt Hoffnung! Dank KI und cleverer Apps können wir der Verschwendung begegnen.

Lebensmittel, Abfall
Forscher arbeiten an Technologien, um zu vermeiden, dass essbare Lebensmittel im Abfall landen. - Depositphotos

Ob auf dem Feld, in der Fabrik oder zu Hause – überall entsteht unnötiger Lebensmittelabfall. Allein 2021 wurden laut U.N.-Umweltprogramm 931 Millionen Tonnen an Nahrungsmitteln verschwendet.

Das entspricht acht bis zehn Prozent des jährlichen CO2-Ausstosses weltweit! Um diese Zahlen greifbarer zu machen: Wenn Lebensmittelabfall ein Land wäre, würde es den dritten Platz bei Treibhausgasemissionen belegen.

Klar ist also, dass der Handlungsbedarf gross ist. Auf der Suche nach Lösungen kommt moderne Technologie in den Fokus.

Künstliche Intelligenz gegen Verschwendung

Künstliche Intelligenz übernimmt immer mehr Aufgaben in unserem Leben und kann unter anderem dabei helfen, unsere Essgewohnheiten besser vorherzusagen. Dadurch können Restaurants, Hotels und sogar Haushalte ihren Lebensmittelabfall reduzieren.

Restaurant, Tisch, Essen
Es ist und bleibt ein grosses Problem, dass in der Gastronomie ein beträchtlicher Teil der Lebensmittel in den Müll wandert. - Depositphotos

Unternehmen wie Winnow Solutions nutzen KI, um gewerblichen Küchen bei der Analyse von Lebensmittelabfällen zu helfen. Mithilfe von intelligenten Waagen und Algorithmen kann das Unternehmen identifizieren, welche Nahrungsmittel am häufigsten verschwendet werden – so lassen sich leichter Lösungen implementieren, um Abfälle zu reduzieren.

Und auch in der Hotelbranche wird KI genutzt: Orbisk bietet eine Bilderkennungstechnologie zur automatisierten Überwachung und Kategorisierung von Lebensmittelabfällen an. Mit erstaunlichen Erfolgen, denn so konnten einige Hotels ihre Abfallmengen innerhalb von sechs Monaten um mehr als 20 Prozent senken!

Apps und Gadgets für zu Hause

Sie möchten etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun? Als ersten Schritt beginnen Sie damit, Ihre eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen: Kaufen Sie mehr als Sie brauchen? Landen Reste im Müll?

Apps wie «Kitchen» schlagen Ihnen interessante Rezepte vor, um aus übriggebliebenen Zutaten leckere Gerichte zu zaubern. Mit der App «Nosh» bringen Sie einen KI-basierten Helfer in Ihre Wohnung, der Lebensmittel vor dem Verfall bewahrt.

Salat, Gemüse, Abfall
Stopp! Was hätte hiervon noch verwendet werden können? - Depositphotos

Andere Lösungen wie «Foodcloud», «Olio» oder «Too good to go» bieten eine Möglichkeit, übriggebliebenes Essen von Restaurants zu beziehen oder überschüssige Lebensmittel an andere User anzugeben.

Bis sich derartige Apps in der Schweiz auf breiter Basis etablieren, könnte es leider aber noch dauern.

Wo global und lokal zusammentun

Der Kampf gegen die Verschwendung ist eine globale Herausforderung – aber auch eine persönliche Verantwortung. Es liegt an jedem Einzelnen von uns, aktiv etwas gegen den Abfall zu tun – intelligente Apps sind dabei praktische Helfer.

Auch gibt es wie erwähnt bereits zahlreiche Initiativen, die der Wegwerfkultur den Kampf ansagen. Deutliche Veränderungen in der Gastronomie und in unserem Konsumverhalten bleiben aber notwendig, um langfristige Effekte zu erzielen.

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