Wie Chartreuse die Cocktail-Szene erobert
Ursprünglich wurde Chartreuse nur von Mönchen getrunken. Heute erobert er die Cocktail-Szene und wird von Barkeepern zum Verfeinern eingesetzt.
Der traditionelle Likör, der seit dem 16. Jahrhundert von schweigsamen Kartäusermönchen hergestellt wird, hat sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil moderner Bars entwickelt. Doch wie hat er es geschafft, vom unscheinbaren Akteur zum Star der Getränkekarte aufzusteigen?
Vom Underdog zum Star
Anfangs wurde Chartreuse nur sparsam eingesetzt und verfeinerte Cocktails mit wenigen Tropfen. Heute jedoch spielt dieser vielseitige Likör eine immer grössere Rolle in den Kreationen zeitgenössischer Barkeeper.
In einem Chartreuese sind 130 Zutaten enthalten. Mit nur einem Teelöffel davon können Barkeeper Getränke erheblich aufwerten.
Genau hierfür kam Chartreuse in den letzten zwei Jahrzehnten vermehrt zum Einsatz. Durch minimale Mengen dieses nuancierten Geschmacks lässt sich ein Cocktail in etwas völlig Neues verwandeln.
Chartreuse: Ein Likör für Mutige
Die beiden Hauptvarianten von Chartreuse – gelb und grün – haben ähnliche Kräuterprofile, sind aber nicht einfach austauschbar. Die grüne Variante zeichnet sich durch intensive Lakritz- und Piniennoten aus, während die gelbe Version sanfter und süsser ist.
Eines der frühesten Beispiele für diesen spielerischen Umgang mit Chartreuse in Cocktails war der Chartreuse Swizzle. Dieser tropische Drink kombinierte grünen Chartreuse mit Velvet Falernum sowie Ananas- und Limettensaft.
Jener Cocktail trug massgeblich dazu bei, die Verkäufe von Chartreuse in den frühen 2000er Jahren zu steigern.
Die Zukunft des Chartreuse
Die Zukunft des Likörs liegt in seiner entspannteren Verwendung. Noch vor Jahren war es für Barkeeper höchst anspruchsvoll, Chartreuse einzusetzen.
Inzwischen gehört dieser vorsichtige Umgang der Vergangenheit an. Heute sind Barkeeper mutiger und bieten Chartreuse den nötigen Raum für das Verfeinern ihrer Kreationen.