Gelbe und Grüne Chartreuse: Ein Blick auf das Kräuterlikör-Duo

Paula Lupo
Paula Lupo

Am

Der grüne und gelbe Chartreuse sind echte Klassiker unter den Kräuterlikören. Im Folgenden erfahren Sie mehr über das traditionelle Getränk.

grüner chartreuse
Grüner Chartreuse ist ein Kräuterlikör. - Depositphotos

Eine Flasche Chartreuse im Regal ist mehr als nur ein Likör. Sie erzählt eine jahrhundertealte Geschichte, die durch antike Manuskripte und klösterliche Geheimnisse überliefert wurde.

Die französischen Mönche haben seit fast 300 Jahren zwei Hauptsorten dieses Kräuterlikörs hergestellt – grün und gelb.

Zwischen Cocktail-Begeisterung und Lieferengpässen

In den frühen 2000er Jahren fanden beide Varianten ihren Weg in die wachsende Szene der Cocktail-Anhänger. Dies führte zu einem erhöhten Bewusstsein für die Spirituose, was wiederum Produktion und Verkauf ankurbelte.

Allein im Jahr 2022 wurden damit über 28 Millionen Schweizer Franken umgesetzt. Mit dem steigenden Enthusiasmus kam es Anfang des Jahres jedoch auch zu einem Engpass bei der Versorgung mit Chartreuse.

Grüner oder gelber Chartreuse

Sowohl der grüne als auch gelbe Chartreuse sind ideale Zutaten für Cocktails. Doch beide können auch pur genossen werden.

grüner chartreuse
Der grüne Chartreuse ist die bekanntere Version. - Depositphotos

Beide Sorten unterscheiden sich deutlich in ihrem Geschmacksprofil: Grüner Chartreuse weist stärkere, waldige Aromen auf und hat einen Alkoholgehalt von 55 Prozent.

Gelber Chartreuse hingegen gilt mit einem Alkoholgehalt von 43 Prozent als süsser und sanfter. Der grüne Chartreuse erhält seine Farbe durch Chlorophyll, der gelbe durch Safran.

Geschichte des grünen Chartreuse

Grüner Chartreuse ist ein Kräuterlikör, der aus 130 Botanicals hergestellt wird. Seit mindestens 1764 wird er von den Kartäusermönchen in den französischen Chartreuse-Bergen produziert.

Einige glauben sogar, dass seine Herstellung noch weiter zurückreicht.

In Zeiten sozialer und politischer Umbrüche wurde die Produktion im späten 18. Jahrhundert unterbrochen, doch die Mönche nahmen diese bereits im Jahr 1825 wieder auf. Ihr damaliger Likör mit einem Alkoholgehalt von etwa 60 Prozent wurde sogar einigen Cholerapatienten verschrieben.

Eine süssere Alternative

Auch der gelbe Chartreuse stammt von den Kartäusermönchen, die im Jahr 1840 mit dessen Herstellung begannen. Mit seinen ebenfalls über hundert verschiedenen Pflanzenstoffen bietet er eine sanftere Textur und süssere Aromatik als sein grünes Pendant.

Gelber Chartreuse erhält seine Färbung durch Safran.
Gelber Chartreuse erhält seine Färbung durch Safran. - Depositphotos

Im Gegensatz zu Letzterem basiert dieser Likör auf Traubendestillat. Auch hier wird jedoch auf künstliche Farbzusätze verzichtet und stattdessen natürlicher Safran für die gelbliche Färbung genutzt.

Vergleich der beiden Sorten

Beide Likörsorten werden aus einer Mischung von 130 pflanzlichen Stoffen hergestellt und in Eichenfässern gereift, die Basisgeister unterscheiden sich jedoch. Während der grüne Chartreuse mit Zuckerrübenschnaps hergestellt wird, basiert der gelbe auf Traubendestillat.

Zudem profitieren beide Varianten vom Altern. Manche behaupten sogar, dass die Süsse von gelbem Chartreuse im Laufe der Zeit komplexer wird.

Das Altern soll überdies den pfeffrigen Biss von grünem Chartreuse mildern.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

Kommentare