Prosecco – Darum ist selbst die UNESCO auf den Geschmack gekommen

Anne Stickel
Anne Stickel

Am

Das Image vom billigen Schaumwein war einmal: Prosecco ist längst zu den Könnern unter den Schaumweinen aufgestiegen. Wir geben einen Einblick.

Frau Eleganz Champagner Glas
Längst nicht mehr billig, künstlich und aufgesetzt – Prosecco überzeugt heute weltweit mit Eleganz und Stil. - Depositphotos

Wenn die Korken knallen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um eine Flasche Prosecco handelt.

Laut dem Prosecco-DOC-Konsortium (DOC: Denominazione di Origine Controllata) wurden 2022 mehr als 638,5 Millionen Flaschen des prickelnden Getränks verkauft. Hinzu kommt, dass etwa 81 Prozent des in Italien hergestellten Proseccos exportiert werden – mittlerweile ist er weltweit eine Sensation.

Dabei hatte Prosecco lange Zeit einen etwas zweifelhaften Ruf. Wer etwas auf sich hielt, verglich ihn gerne mit günstigen, süsslichen Schaumweinen.

Der Schlüssel zum Glück liegt in Italien

Das war einmal. Heute weiss man um die Existenz vieler exzellenter Arten von Prosecco und dessen ganz besondere Eigenschaften.

Eine davon ist seine Herkunft. Das Anbaugebiet des Prosecco DOC erstreckt sich zwischen den Regionen Friaul-Julisch Venetien und Venetien im Nordosten Italiens.

So schön die Landschaft, so frisch-fruchtig der Geschmack: Richtig guter Prosecco kommt aus Valdobbiadene in Italien.
So schön die Landschaft, so frisch-fruchtig der Geschmack: Richtig guter Prosecco kommt aus Valdobbiadene in Italien. - Depositphotos

Speziell neun Gemeinden sind hierbei zu nennen: Belluno, Padua, Treviso, Venedig und Vicenza in Venetien sowie Gorizia, Pordenone, Triest und Udine im Friaul.

Selbst die UNESCO ist auf den Geschmack gekommen

Stellt man sich Qualität als Pyramide vor, bildet der einfache Prosecco DOC die Basis. Eine Stufe höher sind Treviso und Triest die einzigen Gemeinden, die ihren spezifischen Namen auf dem Etikett führen dürfen.

Eine weitere Qualitätsstufe bildet der Asolo DOCG. Doch das wahre Highlight ist der Conegliano Valdobbiadene Prosecco Superiore DOCG – der höchste Qualitätslevel für italienische Weine.

Dieser Status wurde ihm 2009 verliehen, als auch der einfache Prosecco von IGT (Indicazione Geografica Tipica) zu DOC aufgewertet wurde. Innerhalb des DOCG finden sich Einzellagenweine und seit 2019 gehört diese Region sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Basis bleibt gleich

Einen neueren Trend stellt der Prosecco Rosé dar. Er erhielt 2020 seine eigene DOC-Klassifikation, ein Zeichen dafür, dass es hier um Qualität geht.

Der Hauptbestandteil aller Proseccos ist jedoch nach wie vor die Rebsorte Glera. Letztere ist wegen ihrer späten Reifezeit und des hohen Säuregehalts ideal für Schaumeine.

Glas Prosecco Hände Weinanbau
Nichts geht über eine Degustation vor Ort im Rebenfeld. Wie wär's also mit Ferien in Italien? - Depositphotos

Vor 2009 hiess die «Glera» übrigens noch «Prosecco». Als die Region jedoch in diesem Jahr zum DOC-Status erhoben wurde, musste auch der Name der Traube geändert werden.

Schutz der Tradition

Dafür schützt die Traube nun den Namen «Prosecco», ähnlich wie im Fall der Champagne. Denn alle Getränke, die sie als Basis haben, müssen nun mit «Glera» gekennzeichnet werden.

Der wahre Prosecco bleibt damit der Region vorbehalten.

Mehr als nur ein Getränk für den Brunch

Prosecco ist längst mehr als nur ein Getränk für den Brunch. Hochwertige Proseccos ziehen die internationale Aufmerksamkeit auf sich.

Egal ob still oder doppelt gegärt, ob knochentrocken im Extra-Brut-Stil oder als süsser Demi-Sec, der Schaumwein zeigt zunehmend Klasse. Wer Lust hat, Vorurteile hinter sich zu lassen, sollte also auf Geschmacksfindung gehen.

Mineralität, Struktur und Frische dieser Prosecco-Weine gerade aus kleinen Produktionen bieten ein einzigartiges Erlebnis. Vielleicht sollten Sie Ihre nächsten Ferien in Italien planen?

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

Kommentare