Wut im Bauch: Der wissenschaftliche Grund für «Hangryness»

Maria Hutmacher
Maria Hutmacher

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«Hangry» sein bedeutet, vor lauter Hunger launisch zu werden. Ein Modebegriff, hinter dem wissenschaftliche Tatsachen stehen.

«Hangry» sein: Ein Gefühl, das laut Forschungen unsere Biochemie verändert.
«Hangry» sein: Ein Gefühl, das laut Forschungen unsere Biochemie verändert. - Depositphotos

Sie erinnern sich? Dieser Moment, in denen der Magen knurrt und wir uns kaum noch konzentrieren können.

Kopfschmerzen setzen ein und unsere Laune sinkt ins Bodenlose. Die kleinste Kleinigkeit kann dann dazu führen, dass wir aus der Haut fahren.

Willkommen im Club der «Hangries», jenen Menschen, die hungrig UND wütend sind.

«Hangry» zu sein, ist mehr als nur ein Gefühl

Viele denken vielleicht an trotziges Kleinkindverhalten, wenn sie das Wort «hangry» hören. Aber dieses Phänomen betrifft uns alle – unabhängig vom Alter.

Wie wir damit umgehen? Nun, das ist eine komplexe Angelegenheit.

Die gute Nachricht ist: «Hangers» zu erleben bedeutet nicht automatisch, dass Sie automatisch zum unausstehlichen Monster mutieren. Tatsächlich hat dieser Zustand sogar einen wichtigen Zweck.

Biochemie des Hungers: Warum Ihr Körper rebelliert

«Dein Körper will dich am Leben erhalten», erklärt Alyssa Ardolino, eine registrierte Ernährungsberaterin aus Reston/Virginia.

Vor lauter Hunger launisch werden? Das ist auch wissenschaftlich erklärbar.
Vor lauter Hunger launisch werden? Das ist auch wissenschaftlich erklärbar. - Depositphotos

Sie ist Expertin für achtsames Essen sowie Koordinatorin für Ernährungskommunikation beim International Food Information Council.

«Du bist nicht du, wenn du hungrig bist»

Unser Körper versteht nicht den Unterschied zwischen einer vergessenen Mahlzeit oder einem übersehenen Snack. Vielleicht aufgrund von Stress bei der Arbeit oder anderen Verpflichtungen.

Alles, was er weiss, ist: Er braucht jetzt Energie! Wenn wir also hungrig sind, beeinflusst das unsere Biochemie und damit auch unser Verhalten.

In diesem Sinne trifft die Werbekampagne von Snickers ins Schwarze. «Du bist nicht du, wenn du hungrig bist.»

«Hangryness» unter der Lupe: Was die Wissenschaft sagt

Eine Studie der University of North Carolina in Chapel Hill hat genauer untersucht, unter welchen Bedingungen «Hanger» auftritt.

Die Forscher fanden heraus, dass Hunger allein uns nicht automatisch emotionaler macht. Es kommt vielmehr darauf an, wie bewusst wir uns unserer Emotionen sind.

Sind wir uns unserer Gefühle im Hunger-Moment bewusst und achten darauf, können wir die Wahrscheinlichkeit verringern, «hangry» zu werden. Sei es durch Persönlichkeit oder Achtsamkeitspraxis.

Gesunde Ernährung als Schlüssel gegen den Hunger-Ärger

Aber auch smarte Ernährungsentscheidungen können helfen. Experten empfehlen, Nahrungsmittel mit vielen Kohlenhydraten zusammen mit Protein oder Fett zu essen.

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Die Kombination macht's. Ist Ihr Energiehaushalt zwischen Kohlenhydraten, Proteinen und gesunden Fetten ausgeglichen, besteht ein geringeres Risiko für Sie, «hangry» zu werden. - Depositphotos

Das hält den Blutzuckerspiegel stabil und ruft ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl hervor.

Fazit: «Hangryness» meistern

Obwohl es unmöglich scheint, immer Herr über unseren «Hanger» zu sein, hilft es zu verstehen, warum er auftritt. Und was wir tun können, um ihn zu minimieren.

So können wir auch dann auf Freundlichkeit setzen, wenn unser Magen eigentlich knurrt.

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