Body-Mass-Index – auch was für Kinder?
Weil der Body-Mass-Index (BMI) bei Erwachsenen zur Beurteilung des Gewichts herangezogen wird, verlassen sich Eltern auch bei ihren Kindern auf den darauf. Gut?
Die Bedeutung eines gesunden Körpergewichts wird oft unterschätzt, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Eine Rolle spielt dabei der Body-Mass-Index (BMI), ein Massstab zur Einschätzung von Gewicht im Verhältnis zur Körpergrösse.
Doch wie aussagekräftig ist dieser Index tatsächlich?
BMI: Hilfreiches Werkzeug oder ungeeignet?
Der BMI dient als schnelle Methode zur Abschätzung des Körperfetts und gibt Auskunft darüber, ob Ihr Kind unter-, über- oder normalgewichtig ist. Allerdings sollte man sich nicht blind auf diese Kennzahl verlassen.
Die American Academy of Pediatrics warnt sogar ausdrücklich vor einer zu starken Fixierung auf den BMI. Denn das Gewicht eines Kindes wird durch viele Aspekte beeinflusst.
Dazu zählen die Genetik, das Alter, Stoffwechselrate, Grösse, körperliche Aktivität und Umgebungsfaktoren, um unr einige zu nennen. Der BMI aber berücksichtigt aus deser Menge lediglich Gewicht, Grösse und Alter.
Die Kontroverse um den BMI
Ursprünglich wurde der BMI im 19. Jahrhundert entwickelt, um Durchschnittswerte für Männer zu ermitteln. Erst in den 1970er-Jahren begann man damit, ihn zur Messung von Körperfett bei grossen Bevölkerungsgruppen einzusetzen.
Allerdings war der BMI nie dafür gedacht, den individuellen Gesundheitszustand oder das Gewicht zu beurteilen. Bei Kindern und Jugendlichen ist er sogar noch weniger genau in der Einschätzung des Körperfetts.
Der Anteil an Muskelmasse zum Beispiel wird gar nicht erst berücksichtigt.
Gesundheit beginnt zu Hause
Wenn Sie sich grundsätzlich um das Körpergewicht Ihres Nachwuchses sorgen, denken Sie daran: Kinder sollten niemals strenge Diäten befolgen müssen.
Viel wichtiger ist es, dass Ihr Kind lernt, gesunde Ernährungsgewohnheiten zu entwickeln. Als wirksam hat sich dafür unter anderen erwiesen, Kinder in die Essensplanung und -zubereitung miteinzubeziehen.
Achten Sie als Elternteil auf die Balance der Nährstoffe und essen Sie nach Möglichkeit zusammen. So stehen wirklich Gesundheit und Wohlfühlen im Zentrum Ihres Lebens, nicht eine anonyme Zahl auf Grundannahmen aus dem letzten Jahrhundert.