Body-Checking: Wie man ständige Körperkontrolle beendet

Maike Lindberg
Maike Lindberg

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Das regelmässige Abchecken des eigenen Aussehens kann krank machen. Doch was führt zu dieser lästigen Angewohntheit und wie wird man sie wieder los?

Wer sein Äusseres immer wieder prüft, begeht Body-Checking.
Wer sein Äusseres immer wieder prüft, begeht Body-Checking. - Depositphotos

Das zwanghafte Überwachen und Verfolgen des eigenen Körpergewichts, der Grösse oder Form – bekannt als Body-Checking – kann es einem ganz schön schwer machen, sich wohl in seiner Haut zu fühlen.

Aber was kann man tun, um solche Verhaltensweisen hinter sich zu lassen?

Body-Checking: Der unsichtbare Feind im Spiegel

Body-Checking ist die zwanghafte Beobachtung und Nachverfolgung des eigenen Gewichts, der Grösse oder Form.

Es gibt viele Arten von Body-Checkern: Manche wiegen sich obsessiv auf einer Waage, während andere bestimmte Kleidungsstücke immer wieder anprobieren, um ihren «Fortschritt» zu überprüfen.

Doch warum kann genau dieses Verhalten dauerhaft zum Problem werden?

Die dunkle Seite der Selbstbeobachtung

Viele Menschen checken ihren Körper unterbewusst im Laufe des Tages und haben sich so sehr daran gewöhnt, dass sie oft nicht merken, dass sie es tun. Diese Verhaltensweisen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein – manchmal ist die Kontrolle eher mild.

Ungesunde Vorbilder können Selbstzweifel verstärken.
Ungesunde Vorbilder können Selbstzweifel verstärken. - Depositphotos

Und trotzdem gucken sie in jeden Spiegel, an dem sie vorbeigehen. Auch wenn es eben nur dazu dient, kurz die Frisur zu checken.

Der schmale Grat zwischen Vergleich und Selbstzerstörung

Social Media hat diese Problematik verschärft. Früher konnte man sich nur mit Menschen vergleichen, denen man im Alltag begegnet. Jetzt hat man mit nur einem Klick auf dem Handy Zugang zu Millionen von Menschen weltweit.

Und in diesem Vergleich kann man selbst nur verlieren. Denn es gibt immer jemanden, der schöner, schlanker und erfolgreicher ist.

Wenn der Spiegel oder die Waage nicht die Rückmeldung gibt, die man erwartet, kann das zu Angst, Scham und bis zum Drang der Selbstvernichtung führen.

Eine Sicherheit, die keine ist

Der Versuch, Kontrolle über Dinge wie die Nahrungsaufnahme sowie die Körpergrösse auszuüben, kann eine falsche Sicherheit bieten – und sogar zu Essstörungen führen.

Das Gleiche gilt für das Body-Checking: Es entsteht oft aus dem Wunsch heraus, den eigenen Körper ganz beherrschen zu wollen, auf der Suche nach einer Sicherheit in der verwirrenden Welt.

Loslassen und «entfolgen»

Body-Checking entwickelt sich über Zeit hinweg; es wird also auch Zeit brauchen, bis es weniger wird und aufhört. Geduld und Verständnis für sich selbst sind der Schlüssel zum Ablegen dieser ungesunden Gewohnheit.

Mädchen fahren Fahrrad
Bewusster Medienkonsum und das Leben im Hier und Jetzt können Body-Checking abmildern. - Depositphotos

Ein bewusster und kritischer Konsum von Social Media ist ebenfalls zu empfehlen. Welchen Menschen folge ich und warum? Tun mir ihre Inhalte gut oder ziehen sie mich runter? Hier ist «Entfolgen» angesagt.

Schliesslich: Jeder von uns ist einzigartig in dieser grossen Welt. Dass sie «bunt» und «divers» ist, hängt auch mit uns zusammen – entdecken wir also lieber, was sonst so alles in uns steckt, als im Vergleich mit anderen zu verschwinden!

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