Vegan, vegetarisch, Fleischliebhaber: Wie leben gemischte Familien?
Was passiert, wenn ein Elternteil Veganer ist und der andere nicht? Werden die Kinder vegan erzogen oder nicht? Wichtige Fragen in einer Familie.
Was geschieht in einem Haushalt, wo sich vegane Lebensweise und Fleischkonsum unter einem Dach treffen? Wie werden dort die Kinder erzogen?
Gerade vor dem Hintergrund, dass viele nicht nur in der Küche vegan sind, sondern dahinter eine ganze Lebensphilosophie sehen. Eine gemischte Familie ist eine Konstellation, die immer häufiger anzutreffen ist und sowohl für Spannung als auch für kreative Lösungsansätze sorgen kann.
Die gute Nachricht zuerst: Es ist durchaus möglich, Kinder vegan zu erziehen, selbst wenn nicht beide Elternteile diesen Weg verfolgen. Doch ohne Zweifel erfordert dies Kompromisse und klare Absprachen.
Klare Regeln sind das A und O
Familien mit gemischten Ernährungsgewohnheiten berichten übereinstimmend von der Notwendigkeit klar definierter Regeln bezüglich des Umgangs mit Nahrungsmitteln im eigenen Heim. Uneinigkeit oder gar Unklarheit führen schnell zu Konflikten.
Und das ist etwas, das alle Beteiligten gerne vermeiden möchten. So könnten beispielsweise ausschliesslich vegane Mahlzeiten serviert oder spezielle Bereiche im Kühlschrank für tierische Produkte reserviert werden.
Dies setzt natürlich voraus, dass beide Partner bereit sind, aktiv an dieser Form der Erziehung mitzuwirken und den gemeinsamen Entschluss unterstützen, ein Kind vegan grosszuziehen.
Gemeinsamkeit macht stark
Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Auswahl der Gerichte. Ziel sollte es sein, Rezepte zu finden, die sowohl den vegan lebenden als auch den fleischessenden Teil der Familie ansprechen.
Von Spaghetti mit Marinara-Sauce bis hin zu Falafel-Sandwiches gibt es zahlreiche Gerichte ohne Fleisch- und Milchprodukte, die allseits beliebt sind. Zudem gilt es, Respekt gegenüber den ernährungsbedingten Entscheidungen jedes Einzelnen innerhalb des familiären Gefüges hochzuhalten.
Sei es bei Tisch oder ausserhalb des heimischen Umfelds, wenn die Familie auswärts essen geht.
Bildung schafft Verständnis
Stellen Sie sicher, dass beide Elternteile wissen, was genau «vegan» bedeutet: inklusive aller versteckten tierischen Inhaltsstoffe, um so ungewollte Zwischenfälle bestmöglich auszuschliessen.
Insbesondere dann, wenn eines der Elternteile allein mit den Kindern unterwegs ist. Planen Sie voraus, indem Sie stets pflanzliche Snacks zur Hand haben und Ihre Kinder dazu animieren nachzufragen, bevor sie unbekannte Speisen probieren.
Auch beim Besuch von Veranstaltungen sollten Sie als Einheit auftreten, um etwaige kritische Kommentare von Aussenstehenden geschlossen entgegenzutreten. Und auch um Druck seitens anderer Verwandter bezüglich einer nicht-veganen Ernährung der Kinder widerstehen zu können.
Nicht alles auf die Goldwaage legen
Respektieren Sie die Regeln. Wenn Sie vereinbart haben, dass Ihre Kinder ausserhalb des Hauses essen können, was sie wollen, machen Sie keine bösen Kommentare, wenn sie im Restaurant Fleisch essen.
Ebenso sollte Ihr Partner am Esstisch keine Kommentare abgeben wie «Ihh, schon wieder Tofu? Ich hätte lieber Hühnchen.» Respektieren Sie die Regeln, auf die Sie sich geeinigt haben.
Sie werden keine völlig veganen Kinder haben, aber Sie werden Respekt, Harmonie, eine bessere Ehe und gesündere Kinder haben als die meisten anderen.
