Keto-Wahn: Mode-Diät oder Abnehm-Wunder?
Ist die Keto-Diät nur eine Mode-Diät, oder ist sie eine Geheimwaffe zur Fettverbrennung? Woher stammt sie eigentlich? Wir erklären es.
Angefangen hat alles in den 1920er Jahren, als Ärzte eine Diät entwickelten, um Epilepsie zu behandeln.
Heute ist sie bekannt als die ketogene oder kurz Keto-Diät und wird nicht nur zur Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt, sondern auch von Prominenten und Sportlern zur Gewichtsreduktion und Leistungssteigerung propagiert.
Doch was steckt wirklich hinter diesem Ernährungstrend? Ist er der Schlüssel zu schneller Gewichtsabnahme und verbesserter Gesundheit oder doch eher eine Modeerscheinung mit potentiellen Risiken?
Von der medizinischen Therapie zum Abnehmtrend
Bereits vor Jahrtausenden nutzten Menschen Fastenkuren zur Behandlung von Epilepsie. Die moderne Version dieser Praxis wurde in den 1920er Jahren entwickelt – die ketogene Diät.
Sie imitiert einen Zustand des Fastens, indem sie Kohlenhydrate stark einschränkt und so den Körper zwingt, Fett als Energiequelle zu nutzen.
Mit dem Aufkommen neuer Medikamente gegen Epilepsie geriet diese Ernährungsform jedoch zunächst in Vergessenheit. Ihre Renaissance erlebte sie erst wieder mit der Entdeckung bestimmter Formen von medikamentenresistenter Epilepsie sowie anderen neurologischen Störungen wie Alzheimer's Parkinson's ALS Krebs usw., bei denen sich die Keto-Diät als wirksam erwies.
Die Keto-Diät: Fettverbrennung auf Hochtouren
Das Prinzip der Keto-Diät ist einfach: Durch die drastische Reduzierung von Kohlenhydraten und den verstärkten Verzehr von Fetten wird der Körper in einen Zustand versetzt, in dem er Fett anstelle von Glukose als Energiequelle nutzt. Dieser Zustand wird Ketose genannt.
In der Regel besteht eine ketogene Diät aus 70-75 % Fetten, 5-10 % Kohlenhydraten und dem Rest aus Proteinen. Die genaue Aufteilung kann jedoch variieren.
Einige Quellen empfehlen nicht mehr als 20 Gramm Kohlenhydrate pro Tag, andere bis zu 50 Gramm.
Nachteile der Power-Diät?
Zweifellos hat die ketogene Diät ihre Vorteile. Sie kann zu schnellem Gewichtsverlust führen und bei bestimmten Krankheiten helfen. Aber es gibt auch Nachteile: Die Umstellung auf eine ketogene Ernährung kann anfangs mit Müdigkeit, Schwäche und Kopfschmerzen einhergehen.
Zudem ist sie sehr restriktiv und schränkt den Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Ballaststoffen und anderen Nährstoffen sind, stark ein – was zu gesundheitlichen Problemen wie Verstopfung oder Vitamin- oder Mineralstoffmangel führen kann.
Trotz ihrer Beliebtheit ist die ketogene Diät keine Freikarte für unbegrenztes Schlemmen fetthaltiger Lebensmittel wie Speck oder Eiscreme. Viele dieser Nahrungsmittel sind auch reich an Kohlenhydraten und daher ungeeignet für eine echte Keto-Ernährung.
