Keto-Ernährung: Forscher zeigen gesundheitliche Risiken auf
In den letzten Jahren galt die Keto-Ernährung als gesunde Alternative. Nun zeigt sich, dass es durchaus negative Nebenwirkungen der drastischen Umstellung gibt.
Neue Untersuchungen deuten darauf hin, dass die ketogene Ernährung zu einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes und Reizdarmsyndrom führen kann. Doch woran liegt das?
Eine Studie unter Leitung von Forschern der Universität Bath in Grossbritannien sollte Keto-Fans zum Nachdenken bringen.
Weniger Zucker ist besser als weniger Carbs
Drei Gruppen von gesunden Erwachsenen befolgten für vier bis zwölf Wochen jeweils eine ketogene, eine zuckerarme oder moderate Ernährung mit mässiger Kohlenhydrat- und Zuckerzufuhr.
Sowohl die zuckerarme als auch die ketogene Ernährungsweise führten zum Fettabbau. Allerdings: Die Keto-Ernährung erhöhte auch den Cholesterinspiegel, reduzierte gute Darmbakterien und minderte die Fähigkeit des Körpers zur Verarbeitung von Zucker.
Diese negativen Effekte waren bei der Gruppe mit der zuckerarmen Ernährung nicht zu beobachten. Tatsächlich scheint es also so zu sein: Wer einen schlankeren Körper will, ist besser dran, weniger Zucker zu konsumieren, anstatt Kohlenhydrate vollständig aus seiner Ernährung zu streichen.
Chaos in der Darmflora wegen Keto-Ernährung
Nach vier Wochen Keto-Diät hatte sich die Vielfalt der Darmmikroben bei den Teilnehmern verändert. Es gab massive Rückgänge in der relativen Häufigkeit von Bifidobacterium – einem bekannten, nützlichen Probiotikum.
Diese Bakterien sind auf Ballaststoffe angewiesen, deren Aufnahme durch die Keto-Ernährung um ganze 40 Prozent gesenkt wurde. Dass die Veränderung der Darmflora bis zur zwölften Woche anhielt, ist laut Forschern ein Beweis dafür, dass die Ernährungsumstellung diesen Effekt verursacht.
Anstieg des Cholesterinspiegels
Besonders bedenklich ist der Anstieg des Cholesterinspiegels.
Auch hier scheint eine normale zuckerarme Ernährung Vorteile zu haben, denn bei der Versuchsgruppe mit dieser Ernährungsweise verringerte sich der Cholesterinspiegel.
Die Ernährungswissenschaftler wiesen darauf hin, dass die ketogene Ernährung zwar den Fettabbau angekurbelt, aber gleichzeitig zu einem Anstieg schlechter Fette im Blut geführt habe.
Gefahr Blutzucker-Chaos
Eine ketogene Ernährung reduziere auch den Blutzuckerspiegel, verringerte aber gleichzeitig die Fähigkeit des Körpers, Kohlenhydrate aus einer Mahlzeit zu verarbeiten.
Die Probanden wiesen auch einen Anstieg des Enzyms PDK4 in der Skelettmuskulatur auf – dies wird unter anderem bei Typ-2-Diabetes beobachtet.
Laut Wissenschaftlern besteht die Gefahr, dass der Blutzucker ausser Kontrolle gerate, wenn Menschen nach der ketogenen Ernährung wieder Kohlenhydrate zu sich nehmen.