Achtsames Essen: Jenseits der Diätkultur
Die Diätkultur unserer Gesellschaft fördert ungesunde Essgewohnheiten. Das Gegenmittel: achtsames Essen. Das hat auch die Diätkultur für sich entdeckt ...
In der Welt des gesunden Essens gibt es einen neuen Trend, auf den viele Menschen schwören – das achtsame Essen. Achtsames Essen kann dazu beitragen, dass wir unser Ernährungsverhalten verbessern, Heisshungerattacken bewältigen und sogar Gewicht verlieren.
Immer mehr Menschen öffnen sich dieser Praxis. Ein Grund mehr für die allgegenwärtige Diätkultur, sie sich zu eigen machen, zu kapern und umzudeuten.
Die Diät(un)kultur verspricht schnelle Abnehmerfolge – meist unter der Bedingung, dass man dafür weniger isst. Das wiederum steht im krassen Widerspruch zur eigentlichen Philosophie des achtsamen Essens.
Buddhistische Lehren gegen moderne Mythen
Achtsames Essen wurzelt tief in buddhistischen Lehren und jahrtausendealten Praktiken. Es geht darum, den Fokus weg von Diäten, starren Regeln und Urteilen zu lenken.
Statt ist der Aufbau einer gesunden Beziehung zum Essen das Ziel.
Achtsam Essen als Weg aus Essstörungen
Leiden Sie unter einer Essstörung, sollten Sie die Herausforderung der Ernährungsumstellung unbedingt mit einem Experten vom Fach angehen. Suchen Sie sich am besten jemanden, der einen sogenannten «Non-Diet-» und «Weight-Inclusive-Approach» vertritt.
Solche Experten sind neutral gegenüber Nahrungsmitteln und Gewicht. Sie helfen Ihnen, eine flexible und zufriedenstellende Beziehung zum Essen zu entwickeln, ohne dabei unter Schuldgefühlen zu leiden oder zu Einschränkungen gezwungen zu werden.
So lernen Sie, Ihre körperlichen Signale vor, während und nach dem Essen wahrzunehmen und zu verstehen. Und bauen Vertrauen in Ihren eigenen Körper und Geist auf, wo es um Entscheidungen rund um die Ernährung geht.
Wie man gefälschte «Achtsamkeits» Programme entlarvt
Natürlich kann niemand verhindern, dass die Diätindustrie weiterhin versucht, den Begriff des achtsamen Essens für ihre Zwecke zu missbrauchen. Doch wir können lernen, falsche Darstellungen zu erkennen und uns davon abzuwenden.
Warnsignale sind beispielsweise Programme, die achtsames Essen fördern und gleichzeitig dazu raten, den eigenen Körper und seine Signale zu ignorieren. Oder solche, die auf starren Regeln basieren oder das Zählen von Kalorien propagieren.
Achtsames Essen: Ein Weg zur Freiheit
Für viele Menschen ist das achtsame Essen ein Rettungsanker. Es kann einen Ausweg aus der runterziehenden Negativ-Spirale der Diätkultur bieten.
Seine Sie also doppelt achtsam: Wird achtsames Essen als neues Werkzeug für Diäten angepriesen, mit Regeln, Vorschriften und Kontrollleitfäden, werden Sie unbedingt misstrauisch.
Achtsames Essen sieht anders aus. Scham und Selbstkasteiung dürfen hier dem Respekt vor Ihnen selbst und der Weisheit Ihres Körpers weichen!