10 Ernährungsmythen aufgedeckt: Was Sie über FODMAPs wissen müssen

Karolin Hallberg
Karolin Hallberg

Am 17.10.2024 - 15:49

FODMAPs sind in aller Munde – jedoch stellen sich viele Fragen zum neuen Ernährungstrend. Hier sind die grössten Irrtümer, über die Sie Bescheid wissen sollten.

FODMAP-Lebensmittel
Low-FODMAP ist besonders für Menschen mit Verdauungsproblemen geeignet. - Depositphotos

Sie haben sicherlich schon von der Low-FODMAP-Diät (deutsch fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole) gehört, die bei Verdauungsproblemen helfen soll. Aber was ist dran an den vielen Behauptungen und Mythen um diese spezielle Diät?

Wir räumen mit zehn weit verbreiteten Irrtümern auf.

Mythos 1: Die Low-FODMAP-Diät ist für jeden geeignet

Falsch. Obwohl die Low-FODMAP-Diät bei bestimmten Verdauungsproblemen hilfreich sein kann, ist sie nicht für jeden das Allheilmittel.

Es handelt sich dabei um eine sehr spezifische Diät, die vor allem Menschen mit Reizdarmsyndrom (RDS) zugutekommt. Aber auch Menschen mit Blähungen, Krämpfen oder breiigem Stuhl kann diese Art der Diät Linderung verschaffen.

Mythos 2: Eine dauerhafte Umstellung auf Low-FODMAP-Ernährung ist gesund

Nicht unbedingt. Tatsächlich sollte die strenge Phase dieser Diät nur wenige Wochen dauern. Danach wird schrittweise getestet, welche Lebensmittel in welchen Mengen vertragen werden.

Frau mit Bauchschmerzen
Menschen mit Verdauungsproblemen und Reizdarmsyndrom sprechen besonders gut auf diese Ernährung an. - Depositphotos

Hierbei sollte besonders langsam und behutsam vorgegangen werden. Ein Essenstagebuch kann dabei helfen, Unverträglichkeiten aufzudecken und den Prozess zu dokumentieren.

Mythos 3: Alle Kohlenhydrate sind FODMAPs

Dieser Mythos hält sich hartnäckig, doch er stimmt so nicht. Nicht alle Kohlenhydrate sind gleich und auch nicht alle gehören zur Gruppe der FODMAPs.

Zu den FODMAPs zählt die Ernährungswissenschaft Milchzucker (Lactose), Fruchtzucker (Fruktose), Fruktane und Galactane sowie die Polyole Sorbitol, Mannitol, Xylitol und Maltitol.

Mythos 4: Glutenfreie Lebensmittel sind immer Low-FODMAP

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum, dem immer noch viele Menschen aufsitzen. Glutenfreie Produkte können durchaus hohe Mengen an FODMAPs enthalten.

Da glutenfreie Lebensmittel oft mit Zutaten wie Honig oder Apfelsaft gesüsst werden, sind sie nicht automatisch Low-FODMAP.

Mythos 5: Die Low-FODMAP-Diät bedeutet Verzicht auf alle Lieblingsgerichte

Absolut nicht. Mit etwas Kreativität und den richtigen Rezepten kann man auch in der strengen Phase dieser Diät leckere Gerichte geniessen.

Frau im Restaurant
Low-FODMAP bedeutet nicht automatisch eine grosse Einschränkung im Alltag. - Depositphotos

Das Internet ist voll von leckeren und gesunden Rezepten für Menschen, die eine Low-FODMAP-Diät machen möchten. Mittlerweile gibt es soage spezielle Kochbücher rund um den Ernährungstrend.

Mythos 6: Alle Milchprodukte sind tabu bei einer Low-FODMAP-Diät

Dieser Mythos hält sich hartnäckig, doch er stimmt so nicht. Nicht alle Milchprodukte enthalten Laktose und somit gehören sie nicht zwangsläufig zu den FODMAPs.

Laktosefreie Milchprodukte gibt es mittlerweile in jedem Supermarkt. Wer sich also Low-FODMAP ernähren möchte, braucht auf kaum ein Molkerieprodukt zu verzichten.

Mythos 7: Eine Low-FODMAP-Diät hilft beim Abnehmen

Falsch. Diese spezielle Diät wurde entwickelt, um Menschen mit Verdauungsproblemen zu helfen – Gewichtsverlust ist dabei kein Ziel.

Mythos 8: Bei einer Low-FODMAP-Diät muss man komplett auf Alkohol verzichten

Nicht unbedingt. Einige alkoholische Getränke wie bestimmte Weine oder Bier können in Massen konsumiert werden.

Trotzdem sollten Menschen mit Verdauuungsproblemen oder Reizdarm Alkohol nur in sehr geringen Massen konsumieren und sogar besser meiden. Denn Alkohol reizt den empflindlichen Verdauungstrakt zusätzlich.

Mythos 9: Man kann die Diät ohne professionelle Unterstützung durchführen

Das ist nicht empfehlenswert. Die Low-FODMAP-Diät sollte immer unter fachlicher Anleitung durchgeführt werden.

Frau bei Ärztin
Eine entsprechende Diät sollte immer in Absprache mit einem Arzt oder einer Ärztin stattfinden. - Depositphotos

So wird sichergestellt, dass man alle notwendigen Nährstoffe erhält und die Diät richtig anwendet. Sprechen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin einfach darauf an.

Mythos 10: Alle FODMAPs sind schlecht für den Körper

Falsch. Viele Lebensmittel mit hohem FODMAP-Gehalt haben auch viele gesundheitliche Vorteile und sollten daher nicht vollständig aus der Ernährung verbannt werden.

Trotzdem sollte jeder Körper hier individuell betrachtet werden. Was dem einen guttut, verträgt der andere nur schlecht oder sogar gar nicht.

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