Schlank oder Fett? Warum der BMI längst überholt ist
Der Body-Mass-Index (BMI) wird oft als Indikator für den Gesundheitszustand eines Menschen herangezogen. Doch diese Methode hat ihre Tücken.
Der Body-Mass-Index (BMI) ignoriert wichtige Aspekte wie Körperkomposition, Ethnie, Geschlecht und Alter. Seine Aussagekraft über den Gesundheitszustand eines Menschen ist deshalb kleiner, als vielfach angenommen wird.
Denn trotz seiner offensichtlichen Mängel wird der BMI in der Medizin immer noch häufig verwendet. Er ist schliesslich einfach zu berechnen und liefert schnelle Ergebnisse.
Aber Vorsicht: Der BMI sollte nie als alleiniger Massstab für Ihre Gesundheit dienen!
Was misst der BMI wirklich?
Die Berechnung des BMIs basiert auf Ihrer Körpergrösse und Ihrem Gewicht. Das Resultat soll Aufschluss darüber geben, ob Sie unter-, normal- oder übergewichtig sind?
Es könnte auch sein, dass Sie an Adipositas leiden. Allerdings hat dieses Verfahren seine Schwächen.
Zunächst einmal dient der BMI nicht zur Diagnose von Krankheiten und kann auch Ihren Körperfettanteil nicht bestimmen.
Ein hoher Wert kann zwar ein Hinweis auf einen hohen Fettanteil sein – muss es aber nicht zwangsläufig. Und umgekehrt gilt das Gleiche: Ein niedriger Wert bedeutet nicht automatisch, dass man gesund ist.
Gesundheitsrisiken bei hohem oder niedrigem BMI
Ein hoher BMI kann auf verschiedene gesundheitliche Risiken hinweisen. Dazu zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlafapnoe, Diabetes Typ 2 sowie einige Arten von Krebs.
Menschen mit Untergewicht und zu niedrigem BMI sind anfälliger für Herzkrankheiten, Depressionen oder Nährstoffmangel. Frauen können Probleme beim Schwangerwerden haben oder unter unregelmässigen Menstruationszyklen leiden.
Wie genau funktioniert die Messung des BMIs?
Für die Berechnung Ihres BMIs benötigen Sie lediglich Ihre Körpergrösse und Ihr Gewicht. Die Formel zur Berechnung des BMIs ist dabei denkbar einfach: Sie teilen Ihr Gewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat Ihrer Grösse (in Metern).
Beispiel: Bei einem Gewicht von 68 kg und einer Grösse von 1,65 m ergibt sich ein BMI von rund 25. Dieser Wert liegt im normalen Bereich.
Mit einem normalen BMI zwischen 18,5 bis 24,9 verringern Sie das Risiko gewisser Gesundheitsprobleme erheblich. Nicht nur, dass Sie weniger wahrscheinlich an Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Diabetes leiden werden. Ein normaler BMI führt sogar oft zu besserem Schlaf und mehr Energie im Alltag.
Einschränkungen des BMIs
Der BMI wurde ursprünglich entwickelt, um Statistiken über Bevölkerungsgruppen zu erstellen – wobei europäische Männer als Basis dienten. Daher berücksichtigt die Berechnung weder Alter noch Geschlecht oder ethnische Unterschiede.
Zudem kann der BMI nicht zwischen Muskel- und Fettmasse unterscheiden, was insbesondere für Sportler problematisch ist.
Auch Ihre Ernährung, Ihr Lebensstil und Ihre genetischen Voraussetzungen spielen eine grosse Rolle für Ihren Gesundheitszustand. All dies wird nämlich vom BMI ignoriert.