Gleichgewicht statt Körpergewicht: So geht die Set-Point-Theorie
Auch schon mal die BMI-Skala wütend vom Smartphone geswipt? Gut gemacht: Ihr «gesundes» Gewicht ist viel mehr als Ziffern-Mathematik. Lesen Sie weiter.
In unserer Gesellschaft werden Gewicht und Gesundheit oft gleichgesetzt. Viele Menschen fühlen (oder denken?!) sich nicht mehr wohl in ihrem Körper und fragen sich, wie viel sie «eigentlich» wiegen sollten.
Diese Sorge ist verständlich – wer möchte schon mit Krankheiten oder chronischen Leiden konfrontiert werden? Überraschenderweise lässt sich das «gesündeste» Gewicht für eine Person aber nicht immer genau bestimmen.
Mehr noch: Wer denkt, es gibt ein «eindeutig gesundes» Gewicht liegt falsch und kann sich damit selbst (und anderen) schaden. Wo es um die eigene Gesundheit geht, sagen Ziffern viel zu wenig aus.
Die Set-Point-Theorie: Gleichgewicht statt Körpergewicht
Hier setzt die Set-Point-Theorie an oder: die Theorie vom «Soll-Gewichtsbereich».
Die Grundannahme dieser Theorie lautet: Der Körper hat eine natürliche Gleichgewichtszone und das menschliche Gewicht schwankt von Natur aus und individuell unterschiedlich in einem Bereich von etwa 2 und 10 Kilogramm.
Innerhalb dieses Bereiches ist das menschliche Gewicht im «Gleichgewicht».
Wohlfühl-Skala statt BMI
Ganz wichtig: Menschen mit einem höheren Soll-Gewichtsbereich gehören nicht automatisch zu irgendeiner Risikogruppe, und Menschen mit einem niedrigeren Soll-Gewichtsbereich sind auch nicht automatisch die fittesten von allen. Die BMI-Skala hilft hier nicht wirklich weiter.
Unterschiedliche Soll-Gewichtsbereiche sind einfach ein Beispiel für die Vielfalt von Körpern.
Sie wollen nun wissen, wo genau Ihr persönlicher Soll-Gewichtsbereich liegt, schliesslich gibt der BMI ja auch Ziffern durch? Hier ist das anders: Siehe oben, «gesund» ist mehr als eine Ziffer, und «Wohlfühlen» kann schlicht nicht gemessen werden.
Gewicht ist mehr als Essen: Ein Spiegel Ihres Lebens
Wenn unserer Körper sich ausserhalb des Wohlfühl-Soll-Bereiches bewegt, muss das nicht immer mit der Ernährung zu tun haben. Vielmehr können Verhaltensweisen, Erkrankungen, psychische Probleme oder andere Faktoren eine Ursache sein – wert, diese anzugehen, anstatt auf die Waage oder sich selbst zu schimpfen.
Anstatt sich also auf ein hypothetisches Idealgewicht zu konzentrieren und das erzwingen zu wollen, sollte der eigene Fokus darauf liegen, eine Beziehung zum eigenen Körpers zu finden, die sich sowohl physisch als auch mental gut anfühlt.
Letztlich ist es am gesündesten, sich und den eigenen Körper so zu akzeptieren, wie man ist. Jeder von uns ist, Sie sind: einzigartig schön!