Weihnachtsgeschenke: Alles ausser Wein
Rund um Wein gibt es originelle Geschenkideen für jedes Budget – ideal, wenn man sich selbst mit Weinen nicht so gut auskennt. Catherine Duttweiler weiss Rat.
Wer gerne guten Wein trinkt, ist oft wählerisch und hat eigene Vorlieben – meist für elegante und komplexe Weine. Dagegen kommt beispielsweise der meist süssliche und schwere Primitivo beim breiten Publikum sehr gut an.
Doch welcher Wein passt zu wem? Es ist gar nicht so einfach, den richtigen Wein zu verschenken!
Ideale Alternativen sind Geschenke rund um den Wein. Die Auswahl ist gross: Es gibt Aromakoffer, Weinspiele, Degustationsabende – und Geräte, mit denen man offene Weine haltbar machen oder auch einen Alkoholtest selber durchführen kann.
Und natürlich gibt es Klassiker wie Korkenzieher, Weinsets oder Weinkaraffen. Wir haben die besten Geschenke für Sie ausgewählt:
Aromakoffer fürs Geschmackstraining
Ideal fürs Training des Geschmackssinns und um die Weinsprache zu erlernen. Wann schmeckt ein Wein nach «Weissdorn»? Wie erkennt man, ob er im Holzfass ausgebaut wurde? Und woran erkennt man Weinfehler?
Den Aromakoffer gibt’s ab 6 bis zu 54 Fläschchen von 25 bis 300 Euro, jeweils inklusive Begleitbroschüre. Ergänzend zum grössten Koffer ist ein Spiel erhältlich. Denn in der Gruppe macht das Schnüffeln am meisten Spass.
Weinqualität konservieren
Nicht immer wird ein edler Tropfen am selben Abend ausgetrunken. Da wäre es schade, wenn er «verduftet» oder schlecht wird, denn Sauerstoff greift den Wein an: Er oxidiert.
Abhilfe schaffen Instrumente, die den Korken ersetzen: Die billigsten sind schon für wenige Franken erhältlich, bringen aber nicht so viel.
In Tests besonders gut abgeschlossen haben einfache Vakuumiersysteme, mit denen man die Luft aus der Flasche pumpen kann. Zum Beispiel der «Vacu Vin Wine Saver» (ab 16.90, Fachhandel und Grossverteiler). So kann man den Wein zwei bis drei Tage länger aufbewahren, ohne allzu grossen Qualitätsverlust.
Mit Abstand die besten Resultate liefert jedoch das Coravin-System, bei dem der Korken in der Flasche bleibt. Der Wein fliesst durch eine dünne Nadel ins Glas, nach dem Einschenken wird geschmackloses Argongas in die Flasche geführt – und die Nadel entfernt.
Die Flasche bleibt so absolut dicht, und der angebrauchte Wein bleibt mindestens drei Monate haltbar und schmeckt wie frisch. Allerdings ist das Gerät nicht billig: im Onlinehandel ab 280 Franken, im Fachhandel etwas teurer – dafür mit kompetenter Beratung zu den verschiedenen Modellen.
Ein eigener Rebstock pflegen
Warum verwöhnten Weinfans nicht einen echten Rebstock stiften – die Überraschung gelingt bestimmt! Die Beschenkten brauchen dazu nicht einmal einen eigenen Garten oder Balkon: dank einer Patenschaft.
In den Patenschaften inbegriffen ist jedes Jahr eine Flasche Wein, eine Degustation vor Ort und/oder ein Anlass, an welchem der Rebstock unter kundiger Anleitung selber zurückgeschnitten werden kann (rund 100 Franken pro Jahr). Solche Erlebnisse schaffen einen sehr persönlichen Bezug zum Wein.
Angebote gibt es bei regionalen Winzern, im Wallis über Swisswine sowie über Weingenossenschaften wie zum Beispiel die Chaîne Viniterra am Bielersee oder die Alpine Weinkultur in Spiez.
Gemeinsam Zeit verbringen: Degustations- oder Spielabend
Wein ist eine Wissenschaft – da gibt es spannende Kurse für alle Niveaus. Viele Weinhändler bieten oft nur gegen einen Unkostenbeitrag Degustationsabende im lockeren Aperostil an, die allerdings verkaufsorientiert sind.
Marktführer für unabhängige Kurse in der Schweiz ist die «Académie du Vin», die neu nicht nur Basis- und Fortgeschrittenenkurse anbietet. Im verschiedenen Ateliers kann man lernen, wie Essen und Wein perfekt kombiniert werden oder was die einzelnen Schweizer Weinregionen auszeichnet (ab 135 Franken).
Natürlich gibt es auch zahlreiche Karten- und Brettspiele rund um den Wein, die sich für einen geselligen Abend eignen. Empfehlenswert ist «Das Weinspiel» (ab 23.90), das aus je einem Quartett zu Rot- und Weisswein besteht. Es vermittelt auf unterhaltsame Art Weinwissen zu internationalen Anbaugebieten.
Das eher lexikalische «Weinquiz» (ab 14.90) liefert Antworten auf 66 beziehungsweise 100 Fragen zum Beispiel zur Reblaus, welche die europäischen Reben gefährdete oder zum modischen Schillerwein. Damit kann man auch einzelne Fragen in die Gespräche einfliessen lassen, ohne dass gleich ein Spielabend draus wird.
Messgeräte für Weintemperatur und Promille
Und schliesslich noch ein preisgünstiges Geschenk für jene, die sonst schon alles haben: Ein Weinthermometer hilft, den Wein perfekt temperiert zu servieren.
Aufgrund von Vergleichstest empfehlen sich Ringinstrumente mit Digitalanzeige, die man einfach über die Flasche stülpen kann (zum Beispiel von WMF, ab 15.50 Franken). Daneben gibt es etwas teurere Thermometer, wie wir sie vom Grillieren kennen.
Zu guter Letzt: Wer Wein trinkt, sollte sich am besten nicht ans Steuer setzen. Doch was, wenn man nur ein, zwei Gläser getrunken hat? Wann hat man mehr als die 5 Promille im Blut?
Bei der persönlichen Sicherheit sollte man nicht knausern. Hier helfen richtige Alkoholtester, die billigen Teströhrchen bringen nichts.
Bei einem Test des Automobilclubs TCS haben jene Geräte von Marktführer ACE sehr gut abgeschlossen, die 99 Franken und mehr kosten. Empfehlenswert, auch für Gastgeber.
Zur Person
Ob das beste Wein-Gadget, Schweizer Schaumwein oder Weinwissen für Einsteigerinnen und Einsteiger: Weinjournalistin Catherine Duttweiler nimmt uns bei Nau Food mit auf die Reise des Genusses.
