Wie Sie bei Weinverkostungen zum Profi werden
Das Verkosten von Wein ist eine Kunstform, bei der es die Komplexität und Nuancen verschiedener Weinsorten zu verstehen gilt. So kann auch Ihnen das gelingen.
Die Kunst der Weinverkostung ist eine komplexe Angelegenheit, die ein Verständnis für unzählige Weinsorten erfordert. Die Tausenden von Begriffen zur Beschreibung von Aromen und Geschmacksrichtungen können schnell überwältigend werden.
Deshalb setzen viele Kenner auf den Ansatz, zuerst die Frucht zu erschmecken, da die fruchtigen Komponenten eines Weines oft am deutlichsten hervorstechen. Doch welche Früchte sollten Sie in welchen Weinen suchen?
Fruit First: Der Schlüssel zum Verständnis des Weingeschmacks
Um diese Vielfalt an fruchtigen Eigenschaften zu strukturieren, verwendet das WSET (Wine & Spirit Education Trust) einen systematischen Ansatz mit sieben verschiedenen Fruchtkategorien: vier für weisse und drei für rote Weine.
Anstatt sich darauf zu konzentrieren, eine bestimmte Frucht herauszuschmecken – etwa Apfel gegen Birne oder Pfirsich gegen Nektarine –, beginnt dieses System damit festzustellen, welche Kategorie (oder Gruppe) von Früchten man zuerst wahrnimmt.
Allgemeine Hinweise zu speziellen Aromaprofilen
Der systematische WSET-Ansatz nutzt Kategorien als Hilfsmittel zur Entwicklung der Fähigkeiten eines Verkosters, beschreiben es Experten von WSET. Sie sind der Meinung, ein Anfänger erkenne vielleicht nicht sofort Limette als Aroma, könne hingegen jedoch Zitrusfrüchte identifizieren.
Es ist hilfreich, von allgemeinen Beschreibungen zu spezielleren überzugehen. Diese Kategorien helfen auch dabei, die Sprache zur Beschreibung von Weinen auf einem einheitlichen Niveau zu halten.
So spricht im Grunde jeder dieselbe Sprache bei der Diskussion des Fruchtcharakters eines Weines.
Weisse Weine
Grüne Früchte beinhalten Geschmacks- und Geruchsnoten von Apfel, Birne, Stachelbeere und Traube. Beispiele sind Chardonnay, der für seine Apfel- und Birnennoten bekannt ist, oder Muskatwein, für den Traubenaroma typisch ist.
Bei Weinen, in denen Zitrusfrüchte zu schmecken sind, stehen Aromen von Zitrone, Limette, Grapefruit und Orangenschale im Vordergrund. Typische Vertreter dieser Kategorie sind Sauvignon Blanc, Albariño und Pinot Grigio.
Rote Weine
Rote Rebsorten wie Pinot Noir, Grenache, Gamay und Sangiovese weisen oft rote Fruchtnoten wie Kirsche, Himbeere oder Erdbeere auf. Schwarze Früchte stehen für Cabernet Sauvignon, Tempranillo, Merlot, Malbec und Syrah.
Sie zeigen typischerweise schwarze Beerentöne wie Brombeere, schwarze Kirsche, Blaubeere und Schwarze Johannisbeere.
Die Frucht ist nur der Anfang
Natürlich sind Früchte bei weitem nicht die einzigen charakteristischen Merkmale, die in einem Wein identifiziert werden können. Würzige, blumige, pflanzliche, krautige und Terroir-Komponenten spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Zudem gibt es sekundäre Eigenschaften aus dem Herstellungsprozess und der Alterung sowie tertiäre Aromen und Geschmacksrichtungen, die sich entwickeln, während der Wein in der Flasche reift.
Alles jedoch beginnt mit den Früchten. Das Erkennen dieser Aromen und Geschmacksrichtungen ist der beste Start für das Studieren von Weinen.