Rum vs. Rhum: Wie erkennt man den Unterschied?
Auch wenn beide Spirituosen ähnlich klingen, gibt es doch einige Unterschiede zwischen Rum und Rhum. Wir erklären sie.
Sie stehen vor dem Regal im Spirituosengeschäft und Ihre Augen wandern über Flaschen mit den Etiketten «Rum» und «Rhum». Was ist der Unterschied?
Ist es nur eine Frage der Rechtschreibung oder steckt mehr dahinter?
Rum vs. Rhum: Der wesentliche Unterschied
Rumsorten werden hauptsächlich aus Melasse hergestellt – ein süsses Nebenprodukt des Veredelungsprozesses von Zuckerrohr. Auf der anderen Seite steht Rhum, auch bekannt als «Rhum Agricole».
Dieser wird direkt aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft destilliert. Die unterschiedlichen Ausgangsstoffe prägen beide Spirituosen massgeblich.
Denn dieses Detail mag auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen, aber es führt zu einem individuellen Geschmacksprofil. Rhum besitzt eine ausgeprägte Fruchtigkeit und Komplexität im Vergleich zum eher süssen und vollmundigen Aroma des Rums.
Die Entstehungsgeschichte: Ein Kampf zwischen Kolonialmächten
Briten und Franzosen kämpften um die Vorherrschaft in der Zuckerproduktion, was letztendlich zur Entstehung dieser beiden einzigartigen Spirituosen führte. Die unterschiedlichen Herstellungsmethoden von Rum und Rhum sind demnach historisch bedingt.
Die britischen Kolonien produzierten mit Melasse, während die Franzosen auf direkten Zuckerrohrsaft setzten. Rhum Agricole ist heute ein geschützter Begriff.
Wenn er die AOC-Kennzeichnung (Appellation d’Origine Contrôlée) trägt, erfüllt er strengen gesetzlichen Vorgaben, um sich so nennen zu dürfen.
Was schmeckt besser?
Ob nun Rum oder Rhum das Rennen macht, hängt von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Weisser Rum eignet sich zum Beispiel perfekt für Cocktails wie Mojito oder Pina Colada, weil er ein süsses, vollmundiges Aroma hat.
Dunkler Rum ist kräftiger im Geschmack. Es empfiehlt sich, ihn pur zu geniessen.
Gleiches gilt für gereiften Rhum Agricole, der pur mit seinem fruchtigen und komplexen Charakter überzeugt. Experten raten dazu, das Getränk bei Raumtemperatur zu trinken, denn so kommen die schmackhaften Aromen eher zur Geltung.