Original-Cocktails: Lohnt sich die Reise zum Ursprung?
Fast jeder Cocktail verbirgt eine historische Ursprungslegende. Ob sich eine Reise ins Herkunftsland lohnt, erfahren Sie hier.
Die Piña Colada, ein Klassiker unter den Cocktails, ist untrennbar mit dem Caribe Hilton in San Juan, Puerto Rico verbunden. Die angebliche Geburtsstätte des beliebten Getränks feiert ihren ehemaligen Barkeeper Ramón «Monchitoï Marrer» als Schöpfer des Cocktails im Jahr 1954.
Die Lobby-Bar des Hotels, das Caribar, serviert täglich hunderte dieser tropischen Köstlichkeiten und hat sogar Varianten für diejenigen kreiert, die weniger kalorienreiche Alternativen bevorzugen.
Sind Originale immer besser?
Doch stellt sich die Frage: Ist es wirklich lohnenswert oder gar notwendig einen klassischen Cocktail an seinem Ursprungsort zu probieren? Oder hat der globale Austausch von Ideen und Geschmäckern dazu geführt, dass man mittlerweile überall auf der Welt exzellente Versionen dieser Drinks finden kann?
Für moderne Klassiker wie den Benton's Old Fashioned aus New York oder Tommy's Margarita aus San Francisco könnte dies durchaus Sinn ergeben. Diese wurden erst in den letzten zwei Jahrzehnten kreiert und schmecken oft noch sehr ähnlich wie ihre ursprünglichen Versionen.
Bei älteren Drinks sieht das jedoch anders aus. Oft sind diese Bars so überlaufen von Touristen und ihr Angebot so massentauglich, dass die Qualität der Cocktails darunter leidet.
Die Magie des Originals
Trotz aller Kritik gibt es immer noch Orte wie El Floridita in Havanna oder Buena Vista in San Francisco, wo man trotz Touristenströmen immer noch ein gewisses Mass an Authentizität und Charme findet. Sie erinnern an vergangene Zeiten und bieten neben ihren berühmten Cocktails auch eine einzigartige Atmosphäre.
Doch letztendlich liegt Schönheit im Auge des Betrachters – oder besser gesagt Geschmack auf der Zunge des Trinkers. Was für den einen ein unvergessliches Erlebnis ist, kann für den anderen eine herbe Enttäuschung sein.