Angostura vs. Peychaud's Bitters: Ein Duell der Geschmäcker

Paula Lupo
Paula Lupo

Am 22.01.2024 - 15:32

Bitters sind aus der Welt der Cocktails nicht wegzudenken und Angostura und Peychaud's Bitters sind nicht aus der Welt der Bitters wegzudenken.

angostura bitters und shaker
Angostura Bitters gehören zu jeder Bar. - Depositphotos

Werfen wir einen Blick auf die Welt der Cocktails, werden uns zunächst ihre Hauptzutaten ins Auge fallen. Doch wie bei einem harmonischen Orchester gibt es auch hier feine Nuancen, die den Unterschied ausmachen können.

Eines dieser subtilen Instrumente sind die sogenannten Cocktail-Bitter. In kleinsten Mengen dosiert, vermögen sie es ganze Symphonien von Geschmäckern zu erzeugen und ein Getränk völlig neu zu interpretieren.

Die Vielfalt an Kräutern, Gewürzen sowie Schalen von Zitrusfrüchten und Rindenstücken sorgen für einen intensiven Charakter.

Zwei Ikonen des Barbetriebs: Angostura und Peychaud's

Sind wir in der faszinierenden Welt der Bitter angekommen, begegnen uns zwei Namen besonders häufig: Angostura- und Peychaud's-Bitters. Beide tragen eine lange Geschichte in sich und haben besondere Merkmale hinsichtlich ihres Geschmacksprofils.

old fashioned cocktail
Der klassische Old Fashioned wird mit Angostura Bitter gemacht. - Depositphotos

Die beiden bereichern das Aromenspektrum eines Cocktails oder verstärken bereits vorhandene Noten.

Angostura-Bitter

Blicken wir auf das weitverbreitete Angostura-Bitter, so entdecken wir eine faszinierende Geschichte. Ursprünglich von Johann Seigert im 19. Jahrhundert zur Linderung von Verdauungsproblemen bei Soldaten entwickelt, hat es sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Cocktailkultur etabliert.

Geschmacklich zeichnen dieses Bitter Noten von Gewürznelken, Zimt und Piment aus, begleitet von einer angenehm herben Note im Abgang. Vereint mit seinem charakteristischen Rotbraun verleiht das Angostura-Bitter vielen klassischen Cocktails wie dem Old Fashioned oder Manhattan das gewisse Etwas.

Peychaud's Bitters

Neben dem allgegenwärtigen Angostura steht Peychaud's Bitters als weiterer wichtiger Vertreter auf unserer Liste. In New Orleans Mitte des 19. Jahrhunderts vom Apotheker Antoine Amédée Peychaud kreiert, ist er eng mit dieser Stadt verbunden.

peychaud's bitter flasche
Eine Flasche Peychaud's Bitter. - Depositphotos

Der Geschmack? Unverwechselbar: Anis trifft Kirsche, Minze und Orange – ein Bouquet voller Überraschungen in leuchtend roter Farbe! Während sein Namensvetter gerne universell eingesetzt wird, punktet Peychauds vor allem in klassischen Cocktails wie Sazerac oder Vieux Carré.

Gegensätze ziehen sich an

Zwei Ikonen ihrer Branche, doch wie unterscheiden sie sich? Beide haben starke Geschmacksprofile und werden typischerweise in kleinen Mengen genutzt. Angostura Bitters sind generell vielseitiger einsetzbar.

Angostura ist quasi allgegenwärtig – sowohl in klassischen als auch modernen Cocktails. Wenn ein Rezept einfach nur von «Bitter» spricht, dann meinen sie damit fast immer Angostura.

Peychaud's Bitters haben einen starken Geschmack mit Anis. Aus diesem Grund ist er weniger versatil und gehört in bekannte Standard-Cocktails wie der A La Louisiane.

Sowohl Angostura- als auch Peychaud's-Bitter dürfen in keiner gut sortierten Hausbar fehlen. Sie sind seit über 100 Jahren dabei – das aus gutem Grund. Sie sind beide qualitativ hochwertige Produkte und jeder Barkeeper sollte lernen, sie zu verwenden.

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