Wie esse ich intuitiv ohne Regeln?
Eine intuitive Ernährung hilft dabei, das Essen und unser Sättigungsgefühl bewusster wahrzunehmen. Aber wie sucht man seine Mahlzeiten und Snacks intuitiv aus?
Wenn es keine strengen Ernährungsregeln gibt und Sie nach Bauchgefühl entscheiden, was Sie essen ‒ wie treffen Sie Ihre Entscheidungen? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die sich erstmals mit intuitiver Ernährung auseinandersetzen.
Denn zunächst ist es gar nicht so einfach: Es gibt keine festen Zeiten, keine Verbote und keine Unterteilung von Lebensmitteln in «schlecht» oder «gut».
Was ist wichtig, wenn ich intuitiv essen möchte?
Zunächst einmal sollten Sie sicherstellen, dass Sie regelmässig und ausreichend essen. Denn wenn wir zu hungrig sind, fällt es uns noch schwerer zu entscheiden, was wir essen wollen.
Unser Gehirn denkt rationaler, wenn es genügend Energie hat. Für die meisten Menschen bedeutet regelmässiges Essen, dass sie etwa alle drei bis vier Stunden eine Mahlzeit einnehmen.
Es hilft zudem, alle Makronährstoffe (Proteine, Kohlenhydrate und Fette) in Ihre Mahlzeiten einzubauen. Denn so wird Ihr Körper gut versorgt und Sie haben Energie und genügend Kraft, um den Alltag zu meistern.
Ihre Wahl muss nicht immer «perfekt» sein
Allzu lange über die Auswahl der Gerichte zu grübeln, macht nur müde und noch hungriger. Versuchen Sie deshalb nicht, ein «perfektes» Menü zu zaubern, sondern eines, das Sie sättigt.
Manchmal wird Ihnen ihr Essen nicht schmecken oder Ihren Hunger nicht stillen, aber auch das ist okay. Intuitives Essen bedeutet, dass Sie einen Lernprozess durchlaufen und Ihre Bedürfnisse kennenlernen.
Seien Sie deshalb nicht allzu streng, weil Sie Angst davor haben, in alte Muster zu verfallen. Strenge Verbote führen nur zu Heisshungerattacken und bewirken somit das Gegenteil von dem, was Sie erreichen möchten.
Kohlenhydrate wählen und Basis schaffen
Ein praktischer Tipp ist, die Kohlenhydratquelle als Basis der Mahlzeit zu wählen. Ob Kartoffeln, Reis oder etwas anderes: Kohlenhydrate machen satt und liefern Energie.
Überlegen Sie anschliessend, wie Sie Proteine, Fette und Gemüse kombinieren. Denken Sie daran: Nicht jede Mahlzeit kann alle diese Komponenten abdecken – sie sind nur Optionen.
Probieren Sie auch Neues aus, wenn Sie Lust auf kreative Rezepte haben. Wie wäre es zum Beispiel mit einem neuen Gewürz oder einer exotischen Frucht in Kombination mit Altbewährtem?
Genuss geht über Geschmack hinaus
Unsere Zufriedenheit hängt nicht nur davon ab, wie das Essen schmeckt. Auch das Aussehen, der Geruch sowie die Konsistenz und Temperatur spielen eine Rolle.
Es sollte daher eine Art «sinnliches Erlebnis» sein: Möchten Sie weiche, feste oder knusprige Lebensmittel? Heisses oder kaltes Essen? Eine Kombination aus beidem?
Je experimentierfreudiger Sie beim intuitiven Essen sind, desto eher haben Sie die Chance, Ihr Essen mit allen Sinnen zu geniessen. So wächst die Freude am intuitiven Essen.
Tipps bei Unsicherheiten
Halten Sie Ihre bewährten Mahlzeiten und Snacks bereit, auf die Sie zurückgreifen, wenn Sie unsicher sind, was Sie essen sollen. Schreiben Sie sich hierfür zum Beispiel eine Liste auf dem Smartphone oder hängen Sie eine Notiz an den Kühlschrank.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist es, immer Zutaten für diese speziellen Rezepte zur Hand zu haben. Auch Fertigprodukte sind hin und wieder in Ordnung.
Kaufen Sie deshalb gewissenhaft ein, um nicht hungrig vor einem leeren Kühlschrank zu stehen. Wenn Sie bereits wissen, welche Lebensmittel Sie zuhause haben, fällt die Entscheidung definitiv leichter.