Was Mindful Eating mit Selbstwert zu tun hat
Mögen Sie eigentlich, was Sie mittags bei der Arbeit essen? Wann fühlen Sie sich angenehm satt? Gönnen Sie sich Ihre «Achtsamkeit» – das tut Ihnen gut.
Ein Selbsttest: Was haben Sie heute zuletzt gegessen? Und die wirklich wichtige Frage: Worauf lag unterdessen Ihr Fokus?
Denn inzwischen machen wir nicht nur andere Dinge während des Essens. Vielmehr wird die Nahrungsaufnahme zur Nebensache, während wir etwa eine Aufgabe oder ein Telefonat erledigen.
Dabei geht eine Menge des kulinarischen Erlebnisses verloren und auch das Sättigungsgefühl verabschiedet sich. Der Weg zurück zu sich selbst heisst, achtsam zu sein, und zwar auch beim Essen.
Achtsames Essen: Was ist das eigentlich?
«Achtsames Essen» bedeutet nichts anderes, als während des Essens bei der Sache zu sein. Sie dürfen und sollen geradezu spüren: Schmeckt es gut oder eher nicht?
Ist es frisch, alt oder ranzig und mögen Sie den Kaffee wirklich so gerne, wie Sie immer behaupten? Finden Sie Salat eigentlich schmackhaft oder folgen Sie hier (unbewusst) kulturellen Vorgaben einer interessengeleiteten Ernährungsindustrie?
Wie fühlt es sich für Sie an an, satt zu sein? Und woran merken Sie, dass es dem Essen beispielsweise an Gewürzen fehlt?
Zwischenstation Teller
Der Teller vor Ihnen auf dem Tisch ist eigentlich nur ein Moment in einem Prozess mit vielen Stationen.
«Achtsames Essen» fängt bereits beim Einkaufen an: Was legen Sie in Ihren Korb – nährt das Ihren Körper, Ihren Geist oder Ihr gebrochenes Herz?
Aktivieren Sie alle Sinne
Weiter geht's bei der Zubereitung zu Hause: Wie fühlt sich das an, was Sie unter Ihren Fingern haben, wie klingen die Geräusche beim Schnippeln, Mischen und Braten?
Riechen Sie etwas und wie verändert sich der Duft während des Kochens?
All das ist bereits Teil des achtsamen Essens – wenn Sie nicht zu Hause kochen, sollten Sie erst recht aufpassen: Wer hat das Fertigessen zubereitet, ist es frisch, vorgekocht, appetitlich?
Ihr Bauchgefühl hat Vorrang
Wenn Sie nun das nächste Mal etwas zu sich nehmen, achten Sie auf sich und Ihre Ernährungsweise. Fangen Sie bei Ihrer Körperhaltung beim Sitzen an, nehmen Sie die Umgebung wahr – um sie dann entspannt auszublenden.
Fühlen Sie nun in sich hinein: Sind Sie hungrig – wenn ja, wie sehr? Oder essen Sie nur aus Langeweile oder weil es gerade Zeit für eine Mahlzeit ist?
Wenn Ihnen früher aufgetragen wurde, immer aufzuessen, dürfen Sie dieses Gebot ablegen, wie zwischendurch Ihren Löffel oder die Gabel. Was zählt ist, was Ihr Bauch sagt – nicht die Glaubenssätze, die Sie von Ihrem Teller aus anschreien.
Sie selbst sind von grösstem Interesse
Je öfter Sie in dieser Weise auf sich achten, desto besser lernen Sie sich selbst kennen: Vielleicht gehören Sie «von Natur aus» zu den Schnellessern, sind dafür aber viel eher satt, als Sie bisher dachten?
Auch im stressigen Alltag können Sie auf sich selbst hören.
Sie werden sehen, wie gut Ihnen diese Aufmerksamkeit tut. Gerade weil unsere Gesellschaft dazu tendiert, die eigenen Bedürfnisse anderen Faktoren wie Leistung, Multitasking oder einer Uhr unterzuordnen.
Erlauben Sie sich, zufrieden zu sein
Tun Sie sich etwas Gutes und essen Sie gemeinsam mit sich selbst. Wenn Ihr Körper zufrieden ist, weil er bekommt, was er braucht, strahlt er diese Zufriedenheit auch aus.
Und was könnte es Schöneres geben, als «zu Frieden» zu sein – im Frieden mit sich selbst.