Vegetarisch oder vegan aus den richtigen Gründen
Es gibt viele gute Gründe für den Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte. Zu oft stecken jedoch auch düstere Motive hinter der Ernährungsumstellung.
Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine fleischlose Ernährungsweise. Doch sind die Beweggründe dafür immer die richtigen?
Vegetarismus oder Veganismus können gesunde Lebensstile sein, doch oft verstecken sich dahinter Abnehmbemühungen und Essstörungen. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, ob Ihre Entscheidung für einen fleischlosen Weg tatsächlich auf hilfreichen Gründen beruht.
Die Motive für den Verzicht auf Fleisch variieren stark. Einige Menschen sorgen sich um ethische Aspekte wie Tierschutz und Umweltauswirkungen, während andere glauben, dass der Verzicht sie gesünder macht.
Ethik und Gesundheit
Meistens beruht die Entscheidung für eine vegetarische oder vegane Ernährung auf einer Mischung aus Ethik und Gesundheitsbewusstsein. Beide Ansätze sind sehr stichhaltig.
Schliesslich sind Tiere Lebewesen und trotz zahlreicher Vorschriften zum Tierschutz gibt es noch immer beunruhigende Zustände in der Haltung. Zudem hat der reduzierte Fleischkonsum unbestreitbare Vorteile für unsere Umwelt: weniger Energie-, Land- und Wasserverbrauch helfen dabei, Ressourcen zu schonen.
Dennoch lauern Gefahren, wenn eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise als Deckmantel für ungesunde Motive wie Gewichtsverlust oder Kontrollbedürfnis dient. Nicht selten ist der Verzicht auf Fleisch eng mit einer Krankheit verknüpft.
Fleischverzicht ist keine Diät
Selbst überzeugte ethische Vegetarier und Veganer erkennen während ihrer Genesung häufig, dass ihr Fleischverzicht auch eine «gesellschaftlich akzeptierte» Restriktion darstellt.
Neben den Vorteilen birgt der Verzicht auf tierische Produkte auch Risiken. Besonders kritisch wird es, wenn jemand ihn als Diät zur Gewichtsabnahme nutzt oder um Kontrolle über sein Essverhalten zu erlangen.
Dann treten dieselben Nebeneffekte wie bei jeder anderen Diät auf: Fressanfälle, Jojo-Effekt, hormonelle Störungen und vieles mehr. Es gilt als erwiesen, dass Menschen, die aus Gründen des Gewichtsverlustes auf Fleisch verzichten, ein höheres Risiko für Essstörungen haben.
Individuelle Bedürfnisse
Aber auch abseits von Diäten und gestörtem Essverhalten ist eine fleischlose Ernährungsweise nicht automatisch gesünder. Tierische Lebensmittel enthalten wichtige Nährstoffe wie B12, Vitamin D sowie Omega-3-Fettsäuren und Eisen.
Ohne sorgfältige Planung kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Zudem hat jeder Mensch individuelle Ernährungsbedürfnisse und manche fühlen sich mit etwas mehr tierischen Produkten in ihrer Diät einfach besser.
Es ist selten, dass wir Entscheidungen aufgrund einer einzigen Motivation treffen. Daher ist es oft schwierig festzustellen, ob der Verzicht auf Fleisch tatsächlich aus hilfreichen Gründen erfolgt.
Überprüfen Sie Ihre Motive
Besonders für Menschen mit Essstörungen, die durchaus auch echte ethische oder gesundheitliche Bedenken haben könnten. Sie sollten daher genau prüfen, ob Ihr Wunsch nach einer fleischlosen Ernährung wirklich von Ihren Überzeugungen getragen wird.
Bei Ihrer Entscheidung für eine vegetarische oder vegane Lebensweise können Sie auch einen anderen Weg in Betracht zu ziehen: Sie müssen nicht strikt den Regeln einer vorgegebenen Ernährung folgen.
Stattdessen können Sie mit der Absicht essen, weniger tierische Produkte zu konsumieren und dabei Ihre individuellen Nahrungsmittelpräferenzen berücksichtigen.