Wie gefährlich ist das Superfood Soja für die Gesundheit?
Soja erlebt einen anhaltenden Hype, gleichzeitig wird auf gesundheitliche Risiken hingewiesen. Doch wie gefährlich ist das grüne Gold, das die Welt erobert hat?
Soja hat sich neben seinem guten, auch einen zweifelhaften Ruf erarbeitet. Gerüchte wie «Männer entwickeln Brustgewebe durch Sojakonsum» oder «Soja führt zu Brustkrebs» sind weit verbreitet.
Eine kurze Internetsuche zeigt hunderte Seiten, die vor den «Gefahren von Soja» warnen. Doch mit über 10.000 begutachteten Fachartikeln gehört Soja zu den am meisten erforschten Lebensmitteln unserer Zeit.
Wirkt Soja auf Sexualhormone?
In Sojabohnen finden wir Isoflavone, welche als Phytoöstrogene (Pflanzenöstrogene) klassifiziert werden. Im Gegensatz zum Hormon Östrogen binden Isoflavone selektiv an einen bestimmten Typ von Östrogenrezeptor im Körper.
Diese Prozesse können je nach Gewebetyp unterschiedliche Effekte auslösen. Manche sind östrogenähnlich, andere anti-östrogen oder haben gar keine Auswirkungen.
Zwei Fallstudien berichten von Männern, die extrem hohe Mengen an Soja konsumierten und dadurch empfindliches, vergrössertes Brustgewebe entwickelt haben. Im Gegensatz dazu zeigen andere kontrollierte Studien, dass der Konsum von Sojaprodukten weder den Testosteron- noch den Östrogenspiegel beeinflusst.
Höheres Krebsrisiko durch Soja?
Hormontherapien erhöhen das Risiko für postmenopausalen Brustkrebs.
Deshalb wurde angenommen, dass Frauen mit östrogenempfindlichen Tumoren und solche mit erhöhtem Brustkrebsrisiko kein Soja konsumieren sollten.
Aktuelle Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass die Aufnahme von Sojalebensmitteln keine schädlichen Auswirkungen auf das Brustgewebe hat.
Soja und die Schilddrüse
Auch mit Blick auf den Einfluss von Soja auf die Schilddrüse weist die Forschung in eine eindeutige Richtung: Bei gesunden Menschen wirkt sich der Verzehr von Sojalebensmitteln nicht negativ auf die Schilddrüsenfunktion aus.
Bei Personen mit Hypothyreose kann eine Änderung des Sojakonsums jedoch geringfügige Anpassungen der Schilddrüsenmedikation erfordern.
Sojabohnen scheinen also weit weniger gefährlich zu sein als oft dargestellt wird. Die Diskussion geht weiter – doch alles deutet darauf hin, dass sie sicher in den Speiseplan integriert werden können.