So bekämpfen Sie den Keto-Atem
Wussten Sie, dass eine ketogene Ernährung Mundgeruch verursachen kann? Warum das so ist und was Sie dagegen tun können, lesen Sie hier.
Sie haben sich entschieden, eine kohlenhydratarme Diät wie Atkins, South Beach oder Dukan zu befolgen und bemerken plötzlich einen unangenehmen Geruch in Ihrem Mund?
Sie schlussfolgern richtig: Der Mundgeruch HAT mit der Ernährungsumstellung zu tun. Dieses Phänomen hat sogar einen eigenen Namen: «Keto-Atem» bekannt.
Was tun?
Warum verursacht Ihre Diät schlechten Atem?
Hauptsächlich zwei Faktoren sind dafür verantwortlich, dass eine Low-Carb-Diät unangenehmen Mundgeruch als Folge haben. Das ist zum einen die Ketose, ein Stoffwechselzustand, der durch die Reduzierung von Kohlenhydraten erreicht wird, und zum anderen der Proteinstoffwechsel.
Normalerweise gewinnt unser Körper Energie aus Glukose, die beim Abbau von Kohlenhydraten entsteht.
Wenn wir weniger Kohlenhydrate essen, muss unser Körper auf alternative Brennstoffquellen zurückgreifen – hauptsächlich Fett. Dieser Prozess wird als Ketose bezeichnet.
Ketone: Der Übeltäter hinter dem Keto-Atem
Durch den Abbau von Fettsäuren produziert der Körper sogenannte Ketone. Diese werden normalerweise über Urin und Atmung ausgeschieden.
Bei einer Low-Carb-Diät erhöht der Körper die Keton-Produktion jedoch signifikant, was zu einem unangenehmen Geruch führen kann.
Ein weiterer Faktor ist der erhöhte Proteinstoffwechsel. Wer weniger Kohlenhydrate, dafür mehr Proteine isst, dessen Körper stellt die Verdauung um – ein Nebenprodukt ist dann Ammoniak, was ebenfalls schlechten Atem verursachen kann.
Symptome des Keto-Atems
Keto-Atem riecht nicht wie normaler Mundgeruch, der durch Bakterien in unserem Mund verursacht wird. Stattdessen variieren die Geruchsmerkmale je nachdem, welche Abbauprodukte bei der Protein- und Fettstoffwechsel erzeugt werden:
Acetoacetat und Beta-Hydroxybutyrat können einen süssen und fruchtigen Atemgeruch hervorrufen. Aceton im Atem erzeugt eher einen harzigen Geruch (ähnlich wie Nagellack).
Eine hoher Proteinverstoffwechsel kann sowohl Ihren Atem als auch Ihren Urin nach Ammoniak riechen lassen.
Lösungen gegen den unangenehmen Keto-Atem
In den meisten Fällen verschwindet der Keto-Atem von selbst innerhalb einiger Wochen bis zu einem Monat. Dauert Ihnen das zu lange, können Sie proaktiv vorgehen.
Erhöhen Sie Ihre Fettaufnahme und reduzieren Sie den Proteinkonsum oder variieren Sie die Proteinquellen in Ihrer Ernährung durch mehr Abwechslung.
Trinken Sie ausserdem mehr Wasser, mindestens acht Gläser pro Tag! Schneiden Sie nicht zu viele Kohlenhydrate aus Ihrer Diät. Eine gesunde Balance ist wichtig!
Wenn Selbsttherapie nicht hilft
Achten Sie auf eine gute Mundhygiene: Zähne putzen, Zahnseide benutzen und mit antibakteriellem Mundwasser spülen kann helfen. Wenn Ihr schlechter Atem trotz dieser Massnahmen anhält, sollten Sie einen Arzt oder einen Zahnarzt aufsuchen.
Denn: In einigen Fällen kann der unangenehme Geruch auch andere Ursachen haben wie beispielsweise trockener Mund, Zahnfleischerkrankungen oder medizinische Zustände wie Sodbrennen, Diabetes oder Probleme mit den Nebenhöhlen beziehungsweise Leber- oder Nierenerkrankungen.
Ein medizinischer Fachmann kann Ihnen dann da weiterhelfen, wo Sie trotz vieler Selbsthilfeversuche immer noch vor Fragezeichen stehen.